Schwächelnde US-Währung: Benzin und Heizöl werden bei uns teurer

Der Dollar ist im Sinkflug und schwächelt immer mehr. Das hat zur Folge, dass der Ölpreis hierzulande steigt. Die AZ erklärt die Folgen für die Verbraucher und warum sich eine Reise in die USA jetzt lohnt.
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MÜNCHEN - Der Dollar ist im Sinkflug und schwächelt immer mehr. Das hat zur Folge, dass der Ölpreis hierzulande steigt. Die AZ erklärt die Folgen für die Verbraucher und warum sich eine Reise in die USA jetzt lohnt.

Martin Brandlhuber kann den Kurs des Euro buchstäblich am Gepäck der USA-Reisenden am Münchner Flughafen ablesen. „Da merkt man den starken Euro“, berichtet der Sprecher des Münchner Hauptzollamtes. „Die Leute haben mehr US-Waren dabei.“

Bei fast 1,50 US-Dollar steht der Eurokurs derzeit. So hoch war er seit über einem Jahr nicht mehr. Schuld daran ist die schwächelnde US-Währung: Der Dollar ist weltweit auf Sinkflug. Das sorgte gestern für einen weiteren Rekord: Öl kostete heuer erstmals 80 Dollar je Barrel (159 Liter). Teures Öl, billiger Dollar, starker Euro – was heißt das für die Verbraucher? Die AZ gibt Antworten.

Was hat der Ölpreis mit der Dollarschwäche zu tun? Weil die US-Währung ständig an Wert verliert, flüchten Anleger in Rohstoffe – vor allem in Öl. Das treibt den Ölpreis hoch.

Wird auch Benzin jetzt teurer? Kurzfristig sicher. Die Einkaufspreise am Rotterdamer Energiemarkt seien gestiegen, sagt Rainer Wiek vom Energie Informationsdienst. „Da wird es wohl auch an der Zapfsäule kaum höhere Preise geben.“ Seit Wochenbeginn zog der Spritpreis bundesweit an. Das Branchenportal Benzinpreis.de rät derzeit zum Volltanken – bevor’s noch teurer wird. Ein Liter Super kostet zurzeit 1,32 Euro, Diesel 1,12.

Wie sieht’s bei Heizöl aus? Da geht’s seit Anfang Oktober hoch – und ein Ende ist nicht in Sicht. „Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte jetzt tanken“, meint Josef Weichslberger vom Branchendienst Fastenergy.de. Trotz des teuren Rohöls sei Heizöl noch relativ günstig. Grund: Der starke Euro macht den Einkauf für die Hersteller billiger.

Lohnt sich ein USA-Trip? Und wie. Wegen des starken Euros kostet eine Woche New York derzeit 700 bis 800 Euro. Vor einem Jahr waren’s rund 200 Euro mehr. „Viele Leute nutzen die Vorweihnachtszeit, um drüben günstig einzukaufen“, berichtet Monika Fuchs vom Münchner US-Reisespezialisten Travel World Online.

In den Koffern finden sich vor allem Kleidung und Elektronikartikel, berichtet Zoll-Sprecher Brandlhuber. Aber Vorsicht: Pro Erwachsenem sind nur Waren bis 430 Euro zollfrei, pro Kind bis 175 Euro.

Auch wer Waren direkt aus USA bestellt, kann jetzt ein Schnäppchen machen. Direkt importierte US-Autos sind im Schnitt fünf Prozent billiger, heißt es beim Münchner US-Spezialisten Geiger-Cars. aja

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