Schlichterspruch: Lohnplus für Baubeschäftigte

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Die bundesweit rund 700 000 Beschäftigten des Bauhauptgewerbes erhalten mehr Lohn. Mit diesem Ergebnis endete am Donnerstagmorgen in Potsdam die Schlichtung im Tarifkonflikt.
Potsdam - Demnach steigen zum 1. Mai die Entgelte im Westen um 3 Prozent und zum 1. Juni 2012 um 2,3 Prozent. Im Osten soll es von Juni an 3,4 Prozent und ab 1. August 2012 schließlich 2,9 Prozent mehr geben.
Der Schlichter und ehemalige Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement betonte, es sei kompliziert gewesen, zu einem Ergebnis zu kommen. "Es ist ein Kompromiss", stellte er klar. Doch angesichts der komplizierten Strukturen im Bauhauptgewerbe in Ost und West sei er froh, dass eine Tarifeinigung für alle zustande gekommen sei. Der Tarifkonflikt konnte damit beendet werden.
Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber und Vizepräsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Klaus Hering, sagte: "Es ist ein schwerer Weg gewesen und das Ergebnis erfreut nicht alle." Doch das sei normal. Entscheidend sei aber die weitere Annäherung von Ost- und Westtarifen.
IG-BAU-Verhandlungsführer Dietmar Schäfers betonte, am Ende konnte eine ordentliche Lohnerhöhung für Ost und West vereinbart werden. Die Gewerkschaft hatte ursprünglich 5,9 Prozent mehr Geld gefordert. Insbesondere höhere Mindestlöhne seien vor der ab 1. Mai geltenden Arbeitnehmerfreizügigkeit für den Konkurrenzschutz am Bau wichtig.
Im Osten steigt beispielsweise der Mindestlohn 1 jeweils um 25 Cent zum 1. Januar 2012 und zum 1. Januar 2013 auf dann 10,25 Euro. Im Westen erhöht er sich zum 1. Januar 2013 um 5 Cent auf 11,05 Euro. Der Mindestlohn 2 steigt im Westen 2012 bis 2013 von 13,40 auf 13,70 Euro. Diesen Lohn gibt es nicht in den neuen Ländern.
Die Verhandlungsführer haben nun eine Erklärungsfrist bis 28. April. Beide Seiten haben bereits den Schlichterspruch zur Annahme empfohlen. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten.
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