Rüstungsindustrie-Verband verfünffacht Mitgliederzahl

Ob Panzerbauer Rheinmetall, Panzerfaust-Hersteller DND oder Gewehrfabrikant Heckler & Koch: Sie alle sind seit langem Mitglied in einem Industrieverband. Zahlreiche neue Mitglieder sind hinzugekommen.
dpa |
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Der Hauptgeschäftsführer des Rüstungsindustrieverbandes BDSV, Hans Christoph Atzpodien, verspürt stark steigendes Interesse an seinem Verband. (Archivbild)
Der Hauptgeschäftsführer des Rüstungsindustrieverbandes BDSV, Hans Christoph Atzpodien, verspürt stark steigendes Interesse an seinem Verband. (Archivbild) © Daniel Karmann/dpa
Berlin

Der Boom der Rüstungsindustrie seit dem russischen Angriff auf die Ukraine hat die Mitgliederzahl eines Branchenverbandes in die Höhe schnellen lassen. "Inzwischen sind 340 Unternehmen bei uns Mitglied und damit 100 mehr als Ende vergangenen Jahres", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV), Hans Christoph Atzpodien. Bei seinem Amtsantritt 2017 hatte der BDSV nur 70 Mitglieder.

Die Neumitglieder wollten Beratung, wie sie in der Rüstungsbranche Geschäft machen könnten und welche Regeln für sie relevant seien. Und sie hofften auf Vernetzung mit Abnehmern. 

Konkrete Namen von Neumitgliedern nannte Atzpodien nicht. Etliche Unternehmen kämen aus der Autobranche, wo sie bislang als Zulieferer oder Dienstleister aktiv gewesen seien. Aufgrund der Krise der deutschen Autoindustrie orientiere sich manche Firma nun um und setze darauf, die Schwächen im Autogeschäft mit Aufträgen aus der Rüstungsindustrie auszugleichen. Als Beispiel nannte er Ingenieurbüros, deren Expertise bei Autobauern weniger gefragt sei als zuvor. 

Branche hat ihre eigenen Regeln

Mit Blick auf die steigenden Militärausgaben, zu denen sich die Nato-Staaten verpflichtet haben, sagte der Verbandsvertreter: "Jahrzehntelang musste sich die öffentliche Hand bei Rüstungsausgaben zurückhalten, das hat sich nun völlig gedreht: Es ist eine unfassbare Dynamik in der gesamten Wirtschaft zu spüren, auch wegen unserer Bedrohungslage." 

Deutschlands Rüstungskonzerne hätten grundsätzlich Bedarf an neuen Dienstleistern und Zulieferern, allerdings hätten die Branche und das Bundeswehr-Beschaffungsamt ihre eigenen Regeln. 

So benötigen bestimmte Mitarbeiter eine sogenannte Geheimschutzermächtigung, um bei der Waffenproduktion mitwirken zu können. So eine Ermächtigung muss beantragt werden, der Antragsteller wird von staatlichen Akteuren geprüft und durchleuchtet. 

So ein Prozedere dauere, sagte Atzpodien. "Das ist ein erster Tipp an die Firmen: Erweitert den Kreis eurer Mitarbeiter mit Geheimschutzermächtigung und qualifiziert Euch in den Einkaufsportalen Eurer möglichen Kunden."

Deutschlands größtes Rüstungsunternehmen Rheinmetall, dessen Vorstandsvorsitzender Armin Papperger zugleich Präsident des BDSV ist, berichtet von einer steigenden Nachfrage von Lieferanten. Häufig sind es Firmen aus der Autobranche.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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