Rückkehr zur D-Mark brächte Katastrophe

Führende Ökonomen rechnen für den theoretischen Fall einer D-Mark-Wiedereinführung mit einer wirtschaftlichen Katastrophe.
dpa |
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Berlin - "Die Exporte würden innerhalb weniger Monate deutlich abstürzen", sagte Gustav Horn, der Wissenschaftliche Leiter des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung, der "Welt am Sonntag".

Horn erwartet, dass eine wieder eingeführte D-Mark gegenüber dem Dollar und anderen europäischen Währungen stark an Wert zulegen würde, ähnlich wie dies zuletzt beim Schweizer Franken passiert ist: "Bei einer Aufwertung von nur zehn Prozent würden die Exporte auf Dauer um vier bis fünf Prozent zurückgehen. Die zu erwartende Aufwertung würde aber wohl ein Vielfaches dessen sein. Das wäre dann eine wirtschaftliche Katastrophe", erklärte Horn.

Ähnliches erwartet Michael Burda, Ökonom an der Berlin Humboldt Universität: "Die wieder eingeführte D-Mark könnte innerhalb weniger Monate um 50 Prozent aufwerten", sagte er der Zeitung. "Das würde den deutschen Mittelstand mit einem Schlag auslöschen."

Eine Finanzkrise in Deutschland als Folge einer D-Mark-Wiedereinführung befürchtet Daniel Gros, Direktor des Brüsseler Centre for European Policy Studie (CEPS). Schließlich hielten Banken viele Anleihen aus anderen Euro-Ländern, die sie vermutlich weitgehend abschreiben müssten, wenn die neue D-Mark gegenüber anderen Währungen aufwerte: "Das Finanz- und Bankensystem bräche komplett zusammen", sagte Gros. "Die Banken würden sich untereinander kein Geld mehr leihen, die Unternehmen bekämen keine neuen Kredite mehr und die Institute würden die ausstehenden Kredite einfordern. Die deutsche Volkswirtschaft würde massiv einbrechen, vielleicht nur um 20 Prozent, vielleicht aber auch um 30 Prozent."

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