Rentner zittern um ihr Geld

Die Finanzaufsicht Bafin stoppt die Auszahlungspläne einiger offenen Immobilienfonds. Grund: Die Fonds mussten wegen der Finanzkrise schließen. Nun dürfen sie auch keine Gelder herausgeben, sagt die Bafin. Betroffen davon sind vermutlich zehntausende ältere Anleger.
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Rentenbescheid: Viele Ruheständler bessern mit Auszahlungsplänen ihre gesetzliche Rente auf
dpa Rentenbescheid: Viele Ruheständler bessern mit Auszahlungsplänen ihre gesetzliche Rente auf

MÜNCHEN - Die Finanzaufsicht Bafin stoppt die Auszahlungspläne einiger offenen Immobilienfonds. Grund: Die Fonds mussten wegen der Finanzkrise schließen. Nun dürfen sie auch keine Gelder herausgeben, sagt die Bafin. Betroffen davon sind vermutlich zehntausende ältere Anleger.

Das könnte ein Schock für zehntausende Rentner werden: Die Finanzaufsicht Bafin will Auszahlungspläne aus offenen Immobilienfonds stoppen. Das würde die zumeist ältere Sparer in arge finanzielle Nöte bringen.

Betroffen davon sind Anleger, die Geld in offenen Immobilienfonds angelegt haben. Sie vereinbarten mit der jeweiligen Fondsgesellschaft, dass sie später monatliche Zahlungen aus dem Fonds bekommen. „Es geht meist um Kunden, die sich jeden Monat einige hundert Euro ausbezahlen lassen“, sagt Michael Birnbaum, Sprecher der Fondsgesellschaft Kan Am. Die Anleger bessern damit ihr Einkommen oder ihre Rente auf.

Nun jedoch fordert die Bafin: Die Fonds sollen die Zahlungen stoppen. Hintergrund: Wegen der Finanzkrise mussten bislang elf Immobilienfonds in Deutschland vorübergehend schließen. Das heißt: Eigentlich dürfen keine Gelder aus dem Fonds abfließen. Die betroffenen Fondsgesellschaften verständigten sich aber darauf, die Auszahlpläne der Kleinsparer weiter zu bedienen. „Die Kunden kalkulieren ja mit dem Geld“, sagt Kan-Am-Sprecher Birnbaum.

„Eine sehr unglückliche Entscheidung – gerade so kurz vor Weihnachten.“

Die Auffassung der Finanzaufsicht jedoch: Es verstoße gegen den Anleger-Gleichheitsgrundsatz, wenn an einige Kunden Geld ausgezahlt werde – an andere aber nicht. Die Zahlungen müssten daher unterbleiben, so eine Bafin-Sprecherin zur AZ. Für Birnbaum eine „sehr unglückliche Entscheidung – gerade so kurz vor Weihnachten.“ Die Fondsgesellschaften wollen sich nun darüber abstimmen, ob sie den Kunden trotz der Bafin-Aufforderungen weiterhin das Geld überweisen.

Sollte es ausbleiben, raten Verbraucherschützer den Kunden, das Gespräch mit der Hausbank zu suchen. „Ist sie kulant, übernimmt sie die Fondsanteile vielleicht vorübergehend in ihren Bestand und zahlt den Kunden das Geld von sich aus weiter“, meint Nils Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Die Zeit, in der die Gelder ausblieben, sei ohnehin überschaubar, glaubt er: „In einem halben Jahr dürften die Fonds wieder offen sein.“

aja

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