Rekordprämie bei Audi
Als Dank für gute Arbeit: Der Autobauer zahlt im Schnitt 6513 Euro pro Kopf. Auch viele andere Firmen beteiligen die Mitarbeiter am Aufschwung. Die Brutto-Monatslöhne steigen auch ohne Boni.
MÜNCHEN Die Wirtschaft brummt – und das kommt auch den Menschen zugute: Der Autobauer Audi zahlt seinen Tarifmitarbeitern jetzt eine Rekordprämie von durchsschnittlich 6513 Euro. Das sei die höchste jemals an die Audi-Belegschaft ausgezahlte Erfolgsbeteiligung, teilte der Konzern mit. Die Prämie entspricht etwa eineinhalb Monatslöhnen.
„Damit wird das große Engagement und die hohe Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter anerkannt”, sagte Audi-Personalvorstand Thomas Sigi. Gesamtbetriebsratschef Peter Mosch: „Das ist ein gutes Signal für die Beschäftigten. Alle Kollegen arbeiten hart für den Erfolg von Audi.” Wie viel der einzelne Audi-Mitarbeiter genau bekommt, errechnet sich unter anderem aus der Betriebszugehörigkeit und verschiedenen Leistungsfaktoren.
Auch zahlreiche andere Firmen lassen ihre Mitarbeiter am Erfolg teilhaben – und ziehen entweder Tariferhöhungen vor oder belohnen sie mit Prämienzahlungen. Allerdings: Die Boni richten sich meistens nur an Tarifmitarbeiter. Leiharbeiter bekommen kein Geld – von ihnen gibt’s aber immer mehr.
Bei Audi sind in Ingolstadt und Neckarsulm insgesamt 1200 Leiharbeiter beschäftigt, die Gesamt-Stammbelegschaft verfügt über 42500 Mitarbeiter. „Wir wollen in diesem Jahr 200 Leiharbeiter fest übernehmen”, sagt Rolf Mattes vom Audi-Betriebsrat.
Gute Nachrichten gibt es auch für Nicht-Audi-Mitarbeiter: Die Menschen in Bayern haben Ende 2010 im Durchschnitt brutto mehr verdient. Im vierten Quartal stieg das durchschnittliche Monatseinkommen von Vollzeit-Beschäftigten um 2,8 Prozent auf 3388 Euro, so das Statistische Landesamt. Besonders kräftig viel der Zuwachs im produzierenden Gewerbe aus. In der Industrie gab’s dank der starken Konjunktur ein Plus von 4,4 Prozent.
Schwächer war der Zuwachs im Dienstleistungssektor, hier erhöhten sich die Verdienste nur um 1,7 Prozent (Durchschnittsverdienst 3358 Euro). Dass die Menschen mehr Geld haben, spürt auch der Einzelhandel: Im Januar 2011 gaben die Deutschen in Kaufhäusern, Boutiquen und Supermärkten 3,8 Prozent mehr Geld aus als noch ein Jahr zuvor. Berücksichtigt man die Inflation, ist das immer noch ein Plus von 2,6 Prozent.
Vor allem Kleider, Möbel, Bücher und Schmuck kauften die Deutschen. Der Kfz-Handel verzeichnete im Januar mit einem Plus von rund 19 Prozent im Vergleich zum Januar 2010 den stärksten Zuwachs seit März 1998.