Produktion meldet stärksten Rückgang seit 2014

Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im Juli stark gefallen. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts lag die Herstellung 1,5 Prozent tiefer als im Vormonat Juni.
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Die schwache Weltwirtschaft schlägt den deutschen Unternehmen aufs Gemüt. Foto: Hendrik Schmidt/Symbolbild
dpa Die schwache Weltwirtschaft schlägt den deutschen Unternehmen aufs Gemüt. Foto: Hendrik Schmidt/Symbolbild

Wiesbaden - Das ist der stärkste Rückgang seit August 2014. Analysten hatten dagegen mit einem leichten Zuwachs um 0,1 Prozent gerechnet. Der Rückgang folgt auf einen recht deutlichen Anstieg im Juni, der mit 1,1 Prozent sogar etwas stärker ausgewiesen wurde als bisher bekannt.

Verantwortlich für das schwache Juli-Ergebnis war die Industrieproduktion. Sie fiel im Monatsvergleich um 2,3 Prozent zurück. Die Herstellung von Investitions- und Konsumgütern fiel deutlich, die Produktion von Vorleistungsgütern ging weniger stark zurück. Außerhalb der Industrie legten die Energieerzeugung und die Bauproduktion zu und stützten das Gesamtergebnis. Das Bundeswirtschaftsministerium kommentierte, die Industrie verhalte sich angesichts der schleppenden Entwicklung der globalen Absatzmärkte abwartend.

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Bankvolkswirte nannten unterschiedliche Gründe für den unerwarteten und deutlichen Rücksetzer. Es sei nicht möglich, die Entwicklung auf einen einzigen Faktor zurückzuführen, kommentierte ING-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski. Neben dem Brexit-Votum von Ende Juni, das im Berichtsmonat Juli bereits eine Rolle gespielt haben könnte, nannte der Ökonom die schwache Nachfrage aus China und der Eurozone. "Alles in allem liefern die Produktionsdaten zusätzliche Hinweise, dass die deutsche Wirtschaft zunehmend vom Binnenkonsum abhängig wird."

Die Liechtensteiner VP Bank fand deutlichere Worte: "Die Industrieproduktion schmiert im Juli regelrecht ab", sagte Chefökonom Thomas Gitzel. Auf den am Dienstag veröffentlichten mageren Auftragszuwachs folge ein "Absturz" der Produktion. Das Statistische Bundesamt hatte für Juli zwar leicht höhere Bestellungen als im Vormonat gemeldet, was allerdings vor allem auf Großaufträge zurückzuführen war.

Analyst Ralph Solveen von der Commerzbank erklärte die schwache Produktion nicht zuletzt mit Werksferien in der Autoindustrie. In diesem Jahr hätten diese vermehrt im Juli gelegen. Im August dürfte die Autoproduktion jedoch wieder deutlich ansteigen, wie Solveen aus Zahlen des Autoindustrieverbands VDA schließt. "Trotzdem dürfte die Industrieproduktion im dritten Quartal eher niedriger als im zweiten Quartal sein, so dass der Sektor das Wachstum der deutschen Wirtschaft erneut eher bremsen wird."

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