Wohneigentum wird teurer – Preise steigen erneut

Wer eine Wohnung oder ein Haus kaufen will, zahlt mehr: In fast allen Regionen klettern die Immobilienpreise. Kann der "Bau-Turbo" der Bundesregierung den angespannten Wohnungsmarkt entlasten?
Jörn Bender, dpa |
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Auch außerhalb der großen Städte zogen die Preise für Wohnimmobilien fast überall an.
Auch außerhalb der großen Städte zogen die Preise für Wohnimmobilien fast überall an. © Julian Stratenschulte/dpa
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Wiesbaden

Wohneigentum in Deutschland wird zunehmend teurer. Im dritten Quartal in Folge sind die Durchschnittspreise für Eigentumswohnungen sowie für Ein- und Zweifamilienhäuser gestiegen - und das mit wenigen Ausnahmen bundesweit. Vor allem in Ballungsräumen ist bezahlbarer Wohnraum knapp. Ob der "Bau-Turbo" der Bundesregierung die Lage entspannen wird, muss sich noch zeigen. 

Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes lagen die Preise für Wohnimmobilien hierzulande im zweiten Quartal im Schnitt um 3,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums und um 1,1 Prozent höher als im ersten Vierteljahr 2025. 

Nach einer Serie von Preisrückgängen seit dem vierten Quartal 2022 drehte der Markt im Schlussquartal 2024: Im Zeitraum Oktober bis Dezember zogen die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland um 1,9 Prozent an, im ersten Quartal 2025 ging es um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach oben. Im Jahresdurchschnitt 2024 hatten die Preise für Häuser und Wohnungen hierzulande noch um 1,5 Prozent nachgegeben. 

Preisanstiege in fast allen Regionen 

Eigentumswohnungen kosteten nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Zeitraum April bis Juni des laufenden Jahres bundesweit im Durchschnitt mehr als ein Jahr zuvor. Auch die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser zogen in den meisten Regionen an. 

In den sieben größten Städten - Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt/Main, Stuttgart und Düsseldorf - mussten Käuferinnen und Käufer von Eigentumswohnungen im Schnitt 2,4 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor und 0,3 Prozent mehr als im ersten Quartal 2025. Ein- und Zweifamilienhäuser waren dort etwas günstiger zu haben als ein Jahr zuvor: Die Preise für solche Immobilien gaben - auf hohem Niveau - um 0,2 Prozent nach. 

In kreisfreien Großstädten außerhalb der Top-7-Metropolen verteuerten sich Wohnungen um durchschnittlich 5,0 Prozent zum Vorjahresquartal und um 1,3 Prozent zum Vorquartal. In ländlichen Kreisen mussten Käuferinnen und Käufer von Eigentumswohnungen im Schnitt jeweils 3,6 Prozent mehr zahlen als im Vorjahresquartal und im Vorquartal. 

Mit dem "Bau-Turbo" gegen Wohnungsnot 

Mehr neue Wohnungen sind erklärtes Ziel der neuen Bundesregierung. Die SPD-geführte Vorgängerregierung hatte 400.000 neue Wohnungen in Deutschland pro Jahr versprochen, dieses Ziel aber nie erreicht. 

Im vergangenen Jahr waren 251.900 Wohnungen in Deutschland fertiggestellt worden und damit so wenig wie seit 2015 nicht mehr. Die amtierende Bundesregierung will mit einem "Bau-Turbo" über schnellere Genehmigungen den schleppenden Wohnungsbau voranbringen. 

Privaten wie professionellen Bauherren machen die rapide gestiegenen Baupreise zu schaffen, während sich die Kreditzinsen auf erhöhtem Niveau eingependelt haben. 

In Deutschland fehlen nach Expertenschätzung Hunderttausende Wohnungen. Das Ifo-Institut erwartet, dass dieses Jahr nur 205.000 Wohnungen fertiggestellt werden. 

Aufwärtstrend bei Baugenehmigungen 

Die jüngsten Zahlen zu Baugenehmigungen machen etwas Hoffnung, dass der Wohnungsbau aus der Krise kommt: Im Juli genehmigten die Behörden in Deutschland den Neubau und Umbau von 22.100 Wohnungen. Das waren nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes 30 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Allerdings war die Zahl genehmigter Wohnungen damals auch auf den niedrigsten Wert für einen Juli seit dem Jahr 2009 gesunken. 

Aber auch die bisherige Jahresstatistik fällt positiv aus: Von Januar bis einschließlich Juli 2025 wurde der Neubau und Umbau von 131.800 Wohnungen genehmigt. Das waren 6,6 Prozent oder 8.200 Wohnungen mehr als in den ersten sieben Monaten des Vorjahres.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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