Post-Standardbrief kostet künftig 58 Cent Porto
Bonn - Postkunden müssen für den Standardbrief künftig mehr Geld bezahlen: Das Porto steigt vom nächsten Jahr an von 55 auf 58 Cent. Die Bundesnetzagentur genehmigte einen entsprechenden Antrag der Post. Die Post ist mit etwa 90 Prozent des Briefmarktes weiter mit Abstand Marktführer.
Es ist die erste Portoerhöhung für Post-Standardbriefe seit 15 Jahren. Die Post hatte den Antrag Mitte September unter anderem mit Kostensteigerungen und den sinkenden Briefmengen begründet. Trotzdem erbringe die Post als einziges Unternehmen die flächendeckende Grundversorgung an sechs Tagen pro Woche, hatte Brief-Konzernvorstand Jürgen Gerdes gesagt. Die Post verweist außerdem auf Tariflöhne und Sozialleistungen über dem Wettbewerbsniveau für 180 000 Mitarbeiter allein im Brief- und Paketbereich.
Die Erhöhung sei "moderat", begründete die Bundesnetzagentur ihre Zustimmung. Die Post habe in der Vergangenheit ihre Effizienzreserven ausgeschöpft und höhere Kosten nachgewiesen. Der private Briefschreiber werde im Schnitt mit unter zehn Cent im Monat betroffen. Das sei vertretbar, zumal Deutschland bei den Briefpreisen im europäischen Mittelfeld liege, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann.
Neben dem Standardbrief verteuert sich der Maxibrief von 2,20 auf 2,40 Euro und es gibt Preiserhöhungen bei internationalen Briefsendungen. Insgesamt liegt die Erhöhung der Preise nach Berechnung der Post bei durchschnittlich 2,8 Prozent.
55-Cent-Marken können für Briefe auch im nächsten Jahr weiter verwendet werden, heißt es in einer Mitteilung. Die Post legt rechtzeitig vor der Jahreswende 3-Cent-Ergänzungsmarken auf. Außerdem können 3-Cent- oder 58-Cent-Marken schon jetzt am Automaten gezogen werden.
Die Deutsche Post beherrscht als früherer Staatsmonopolist auch nach der Liberalisierung mit einem flächendeckenden Zustellnetz den heimischen Briefmarkt. Sie muss sich einen Teil des Portos - etwa für Standardbriefe - bei der Netzagentur genehmigen lassen. Post-Chef Frank Appel hatte sich bereits vor mehr als einem Jahr für ein höheres Porto starkgemacht. Hintergrund ist, dass die Deutsche Post mit dem klassischen Briefgeschäft immer weniger Geld verdient.
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