Policen und ein kostenloses Girokonto für Azubis
Mit der Ausbildung schlagen Jugendliche ein spannendes Kapitel auf. Dazu gehört auch, dass sie sich für die Zukunft absichern – und dass sie ihre Finanzen gut im Blick haben.
Krankenversicherung: Auszubildende sind in der Regel pflichtversichert und damit in der gesetzlichen Krankenkasse und Pflegeversicherung. Die Leistungen der weit über 100 Kassen seien zwar zu 95 Prozent gleich, unterscheiden sich aber in wichtigen Details, gibt Michael Wortberg von der Verbraucherzentrale zu bedenken. Ratsam ist, sich möglichst rasch für eine bestimmte Kasse zu entscheiden, sonst legt der Arbeitgeber die Absicherung fest. Auch von Azubis wird der einheitliche Beitragssatz von zuletzt 15,5 Prozent vom Einkommen verlangt. Eine private Zusatzversicherung, die hochwertigen Zahnersatz zahlt, ist kein Muss.
Privathaftpflicht: Diese Versicherung ist unverzichtbar. Haben die Eltern eine Haftpflichtpolice, brauchen Azubis in der ersten Berufsausbildung aber noch keine eigene abschließen. Sie sind in ihrer Lehrzeit auch als Volljährige mitversichert und können sich eigene Beiträge sparen. Nur bei Heirat muss ein eigener Vertrag her.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Auf diesen Schutz sollte kein junger Mensch verzichten, sagt Thorsten Rudnik, Vorstand beim Bund der Versicherten. Die Berufsunfähigkeitsversicherung springt ein, wenn der Versicherte nach einem Unfall oder wegen Krankheit nicht mehr arbeiten kann. Die gesetzliche Rentenversicherung überweist erst nach fünf Jahren Beitragszahlung eine minimale Rente. Für die Berufsunfähigkeitsversicherung gilt: Je früher abgeschlossen, desto günstiger. Die Beiträge richten sich auch nach dem Beruf. In kaufmännischen Zweigen müssen Azubis mindestens 30 Euro im Monat zahlen, Maler-Lehrlinge etwa 80 Euro.
Unfallversicherung: Wer noch finanziellen Spielraum hat, kann sich damit zusätzlich absichern. Die Berufsunfähigkeitsversicherung springt erst ab 50 Prozent Berufsunfähigkeit ein. Die Unfallversicherung zahlt bereits ab einem Prozent Invadilität infolge des Unfalls. Als Faustregel für die Höhe der Versicherungssumme gilt: Monatsbedarf mal 200. Wer glaubt, monatlich mit 1000 Euro über die Runden zu kommen, sollte eine Versicherungssumme über 200000 Euro abschließen. Die Kosten für einen Vertrag über 100000 Euro betragen ab 60 Euro im Jahr, je nach Geschlecht und Beruf.
Girokonto: Mit dem Beginn der Lehre empfiehlt es sich, ein eigenes Girokonto einzurichten. Wer unter 18 Jahren ist und eines eröffnen möchte, braucht die Einverständniserklärung der Eltern. In der Regel ist das Girokonto für Azubis kostenlos. Manche Banken gewähren dazu noch Zinsen auf das Guthaben. Dauerauftrag: Mit dem ersten Einkommen lohnt sich ein Dauerauftrag zum Beispiel für die Miete. So vergisst man keinen wichtigen Posten und behält den Überblick, wofür man wieviel im Monat zahlt.