Optiker gesucht
Optiker sind gefragt: Zwei Drittel der Deutschen über 16 Jahren in Deutschland tragen eine Brille. In mehr als 12000 Fachgeschäften lassen sich Fehlsichtigkeiten beheben, heißt es beim Zentralverband der Augenoptiker (ZAV). Die Branche zählt fast 50000 Beschäftigte. Zahl der Azubis: gut 6600. Rund drei Viertel von ihnen sind weiblich. „Augenoptikerlehrlinge werden gesucht”, so Rütten.
Die Tätigkeit ist anspruchsvoll. Lehrlinge sollten nach ihrer Ausbildung eine Meisterprüfung anstreben, rät Horst Dauter, Geschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Augenoptiker (bdao). Denn nur dann könnten sie sich selbstständig machen.
Die duale Ausbildung dauert drei Jahre. Im Prinzip reicht ein guter Hauptschulabschluss für eine Lehrstelle, doch die Qualifikationen sind in der Praxis höher. Laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) haben 57 Prozent der Azubis Mittlere Reife. Weitere 30 Prozent haben sogar Abitur. Schulabgänger sollten laut Dauter in Mathematik, Physik und Deutsch gute Noten haben. „Auch müssen sie gut mit Menschen umgehen können, anatomisches Verständnis haben und natürlich handwerklich geschickt sein.” Im Berufsalltag nehmen Beratungsgespräche neben der Werkstattarbeit einen erheblichen Teil der Tätigkeit ein.
Azubis lernen etwa das Formen und Verarbeiten von Brillengläsern, sie beschäftigen sich mit dem Anpassen von Brillen und halten die Werkzeuge instand. Die Lehrlinge beschäftigen sich mit Sehfehlern und Begriffen wie Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) oder Myopie (Kurzsichtigkeit). Auch der fachliche Umgang mit Kontaktlinsen steht auf dem Lehrplan.
„Die Ausbildungsvergütungen sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich”, sagt Rütten. Sie liegen in den alten Bundesländern bei durchschnittlich 420 Euro im ersten Lehrjahr sowie etwa 590 Euro im dritten Lehrjahr. In den neuen Bundesländern würden 330 Euro im ersten Lehrjahr und rund 570 im dritten Lehrjahr gezahlt. Das Anfangsgehalt eines Gesellen liege bei etwa 1800 Euro im Westen beziehungsweise 1700 Euro in Ostdeutschland.
Die Zukunftsaussichten für Augenoptiker sind gut. In einer alternden Gesellschaft werden immer mehr Menschen eine Brille brauchen