Opel-Rettung: Magna hat die besten Karten

Während die Regierung über den Kaufangeboten von Fiat, Magna und Ripplewood brütet, bastelt der Betriebsrat an einem Notrettungsplan.
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Die Rettung für Opel naht - aber aus welcher Richtung?
AP Die Rettung für Opel naht - aber aus welcher Richtung?

RÜSSELSHEIM/BERLIN - Während die Regierung über den Kaufangeboten von Fiat, Magna und Ripplewood brütet, bastelt der Betriebsrat an einem Notrettungsplan.

Im hektischen Ringen um die Rettung des angeschlagenen Autobauers Opel liegen jetzt die Karten auf dem Tisch. Mit dem Autobauer Fiat, dem Zulieferer Magna und dem US-Finanzinvestor Ripplewood haben am Mittwoch drei potenzielle Opel-Käufer Angebote bei der Bundesregierung und bei der Opel-Mutter General Motors (GM) vorgelegt. Die AZ klärt die wichtigsten Fragen.

Was will GM? Laut „Spiegel online“ favorisiert die GM-Spitze in Detroit den kanadisch-österreichischen Magna-Konzern als Opel-Investor. Magna stehe danach in dem Ruf, selbst über Spitzentechnologie zu verfügen – so habe das Unternehmen große Teile der Entwicklungsarbeit für den BMW-Geländewagen geleistet. Zudem könne Magna die Opel-Werke auch mit der Fertigung für andere Hersteller auslasten. Die Zeit eilt, denn bereits Ende Mai könnte GM in den USA Insolvenz anmelden.

Was bietet Magna? Dem Vernehmen nach will Magna mit dem russischen Autobauer Gaz und finanzieller Unterstützung der russischen Bank Sberbank die Opel-Mehrheit übernehmen. Magna selbst wollte bislang zu seinen Plänen keine Stellung nehmen.

Welche Pläne hat Fiat? Das Angebot gilt für das europäische Geschäft der deutschen GM-Tochter und deren britische Schwester Vauxhall. Sollte der Deal klappen, würde ein neuer Konzern aus Fiat einschließlich der Beteiligung an Chrysler und Opel gebildet. Angeblich würde Fiat dann auch seine eigene Marke Lancia vom Markt nehmen.

Wie geht die Bundesregierung jetzt weiter vor? Da der Bund Bürgschaften für die Finanzierung einer Beteiligung geben soll, prüft die Opel-Task-Force der Regierung mit Hochdruck alle drei vorliegenden Konzepte. Am Freitag soll es in Berlin ein Treffen auf Ministerebene geben. Bereits am Dienstag hatten sich Bund, Länder und staatliche Banken auf eine Brückenfinanzierung in Höhe von 1,5 Milliarden Euro verständigt, um Opel Zeit für weitere Verhandlungen mit Investoren zu verschaffen.

Was passiert, wenn alle drei Investoren abspringen? „Wenn alle Stricke reißen, würden die Arbeitnehmer und die Händler von Opel eine gemeinsame Offerte vorlegen“, sagt Betriebsratschef Klaus Franz. Die Beschäftigten würden dann durch Lohnverzicht eine Milliarde Euro aufbringen. Opel beschäftigt in vier deutschen Werken 25000 Menschen.

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