Online abgezockt

Trotz des neuen iTan-Verfahrens ist die Zahl der Internet-Angriffe auf Konten um 50 Prozent gestiegen. Experten sehen den Bayern als einen der Schwerpunkte der Gaunereien. Kinder werden auf teure Seiten mit vermeintlichen Gratis-Spielen gelockt.
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Drahtlos surfen vom Waschsalon aus: Je mehr Menschen sich im Internet tummeln, desto lukrativer werden Online-Attacken auf arglose Verbraucher.
az Drahtlos surfen vom Waschsalon aus: Je mehr Menschen sich im Internet tummeln, desto lukrativer werden Online-Attacken auf arglose Verbraucher.

WIESBADEN - Trotz des neuen iTan-Verfahrens ist die Zahl der Internet-Angriffe auf Konten um 50 Prozent gestiegen. Experten sehen den Bayern als einen der Schwerpunkte der Gaunereien. Kinder werden auf teure Seiten mit vermeintlichen Gratis-Spielen gelockt.

Nur kurz hatten Kunden (relative) Sicherheit vor Online-Angriffen auf ihre Konten. Jetzt sind die Internet-Gauner wieder auf dem Vormarsch, berichten das Bundeskriminalamt und der IT-Branchenverband Bitkom. Mit neuen Tricks umschiffen sie die Sicherheits-Vorkehrungen der Banken. Besonders aktiv sind sie im Freistaat.

Die Landeskriminalämter zählten heuer 2900 Anzeigen wegen so genannter Phishings, also dem Datenklau im Internet. Das ist ein Plus von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Oft hatten es die Betrüger auf Kreditkarten- oder Kontoinformationen abgesehen. Der Schaden betrug rund elf Millionen Euro, berichtet Bitkom. Die meisten Opfer meldeten Bayern, Nordrhein-Westfalen und Berlin.

Die Phishing-Angriffe waren 2008 erstmals gesunken, nachdem die meisten Banken die so genannte iTan eingeführt hatten. Bei diesem Verfahren bestimmt ein Zufallsgenerator der Bank, welche Transaktionsnummer (Tan) aus einer Liste für eine Überweisung eingegeben werden muss. Mittlerweile haben Hacker aber Programme gestrickt, die auch diesen Sicherungsmechanismus angreifen. Der Bitkom rät deswegen zur Vorsicht.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt währenddessen vor vermeintlichen Gratis-Spielen für Kinder im Internet. Viele Spiele starten kostenlos, berichten die Experten. Doch um schneller voranzukommen, werde häufig eine teure Premiumversion gebraucht. „Auf heimlichen Wegen produzieren Kids so Rechnungen von bis zu 2000 Euro – per Handy oder Kreditkarte der Eltern.“

Kind orderte teure "Drachenmünzen" im Internet

Ein 14-Jähriger aus dem Raum Düsseldorf habe in einem Internet-Spiel „ein Meister der Kampfkunst“ werden wollen. Die für den Kauf virtueller Utensilien nötigen „Drachenmünzen“ habe er per SMS und Anruf über eine teure 0900-Nummer beschafft. Jetzt wolle der Betreiber 154,75 Euro von den Eltern. Der Rat der Verbraucherschützer für geneppte Eltern: Nicht klein beigeben – weder Eltern noch Kinder hätten in so einem Fall einen rechtsgültigen Vertrag geschlossen.

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