Ölpreise reagieren wenig auf Trumps Ausstieg aus Klimaabkommen

Das große Beben blieb bisher aus: Der Ölmarkt hat auf Trumps Aufkündigung des Klimaschutzabkommens verhalten reagiert.
von  Tobias Schmidt
Wie reagiert der Ölmarkt auf die Ankündigung Trumps
Wie reagiert der Ölmarkt auf die Ankündigung Trumps © dpa

Der Ölmarkt hat auf den angekündigten Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen kaum reagiert. Die Ölpreise gaben am Freitag etwas nach. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 50,35 US-Dollar. Das waren 28 Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juli fiel um 32 Cent auf 48,05 Dollar.

US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag den Ausstieg der weltgrößten Volkswirtschaft aus dem Pariser Abkommen bekanntgegeben und dies damit begründet, amerikanische Interessen an die erste Stelle zu setzen. Man wolle nun sofort mit Verhandlungen für ein besseres Abkommen beginnen, sagte Trump. Die Vertreter Deutschlands, Frankreichs und Italiens zeigten sich entschlossen, das historische Abkommen dennoch ohne Neuverhandlungen weiter umsetzen zu wollen.

Multilaterale Abkommen spielen kleinere Rolle

Für Ölfirmen sei die Nachricht zwar tendenziell vorteilhaft, hieß es aus dem Handel. Allerdings spielen demnach am Ölmarkt multilaterale Abkommen eine geringere Rolle als Fundamentaldaten - wie beispielsweise Rohöllagerbestände - und Entscheidungen einzelner Regierungen. Dies erkläre, dass die Preise am Ölmarkt nur wenig reagierten.

Zumindest hatten die Ölpreise am Vorabend vorübergehende Gewinne nach Daten des US-Energieministeriums wieder abgegeben. Die Bestände von Rohöl in der vergangenen Woche gingen den Zahlen zufolge viel deutlicher zurück als erwartet.

Lesen Sie auch: Befürchtung ist wahr geworden - Donald Trump: USA ziehen sich aus Klimaabkommen zurück

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.