Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko: Droht BP der Ruin?

Bisher zahlt der Konzern die Öl-Katastrophe aus der Portokasse. Doch wenn BP die sprudelnde Quelle nicht in den Griff bekommt, könnte es eine "existentielle Bedrohung" werden. Dann wären weitere Milliarden fällig.
von  Abendzeitung
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Bisher zahlt der Konzern die Öl-Katastrophe aus der Portokasse. Doch wenn BP die sprudelnde Quelle nicht in den Griff bekommt, könnte es eine "existentielle Bedrohung" werden. Dann wären weitere Milliarden fällig.

Mehr als 600 Millionen Euro hat die Katastrophe im Golf von Mexiko bis jetzt gekostet. Eine gigantische Summe, aber „Peanuts“ für den Ölmulti BP.

Der hat allein im ersten Quartal dieses Jahres 4,8 Milliarden Euro Gewinn gemacht, ein Plus von 135 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt verbuchte BP im vergangenen Jahr 13,6 Milliarden Gewinn. Dennoch könnte die Ölkatastrophe BP ruinieren.

Von einer „existentiellen Bedrohung für eine der größten Firmen der Welt“ sprach US-Innenminister Ken Salazar. Das könnte eintreten, wenn BP die sprudelnde Quelle nicht in den Griff bekommt. Seit der Katastrophe der „Exxon Valdez“ bürden die USA per Gesetz dem Verursacher des Unglücks alle Kosten auf. 1989 waren bei der Exxon-Valdez-Havarie in Alaska 400 Millionen Liter Öl ausgetreten.

Für Reinigung und Schadenersatz müsste BP weitere Milliarden locker machen. Wieviel Geld das sein wird, mag BP-Chef Bob Dudley nicht spekulieren. Das sei zu früh. Die Informationspolitik des Konzerns steht hart unter Kritik. Klar ist nicht, wieviel Öl austritt, klar ist nicht, welche Methode hilft. Klar ist nur, dass die bisher ausgegebenen 600 Millionen nichts gebracht haben.

Wie ratlos der Konzern ist, verriet BP-Chef Dudley, als er sagte, die Lage sei „katastrophal“.

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