O. J. Simpson sitzt wieder ein
Der ehemalige Football-Star O.J.Simpson soll gegen Kautionsauflagen verstoßen haben und sitzt nun wieder hinter Gittern. Offenbar hat er dem falschen Mann vertraut.
Wegen Verstoßes gegen Auflagen seiner Freilassung sitzt der ehemalige Football-Star O.J. Simpson wieder hinter Gittern. Der 60-Jährige flog am Freitag in Begleitung seines Kautionsbürgen von Florida nach Las Vegas. Dort wurde er in Handschellen ins Gefängnis gebracht.
Simpson wird vorgeworfen versucht zu haben, einem Mitangeklagten über den Kautionsbürgen eine Nachricht zukommen zu lassen. Damit hätte er gegen eine Auflage verstoßen, die ihm jeglichen Kontakt mit anderen Beteiligten in dem Fall untersagt. Für Mittwoch ist eine Gerichtsanhörung zur Überprüfung seiner Freilassung auf Kaution geplant, wie die Justiz mitteilte. Bis dahin bleibt Simpson in Haft.
Kautionsbürge übergab Aufnahme der Staatsanwaltschaft
Kautionsbürge Miguel Pereira sagte, er habe die auf Band aufgezeichnete Botschaft Simpsons an die Staatsanwaltschaft weitergegeben. Er wolle nicht an einer Straftat beteiligt sein. Simpsons Anwalt wies den Vorwurf zurück. «O.J. hat nicht versucht, jemanden zu überreden, einen Zeugen zu kontaktieren», sagte Anwalt Yale Galanter. Simpson muss sich im April in Las Vegas wegen einer Attacke auf einen Andenkenhändler vor Gericht verantworten. Dabei geht es um eine Konfrontation am 13. September 2007 in einem Kasino-Hotel in Las Vegas, als Simpson zusammen mit mehreren Freunden mit Waffengewalt zwei Männer bedrängte, die mit Erinnerungsstücken zu seiner Football-Karriere handelten. Simpson warf den Männern vor, die Andenken gestohlen zu haben. Gegen Zahlung von 125.000 Dollar Kaution, umgerechnet 84.000 Euro, kam er frei.
Tod der Ex-Frau Nicole Brown
Simpson ging im Juni 1994 mit einer beispiellosen Verfolgungsjagd in die Kriminalgeschichte der USA ein. Die Polizei von Los Angeles hatte ihm damals einen Tag Zeit gegeben, um sich zu stellen. Simpson wurde des Mordes an seiner Exfrau Nicole Brown Simpson und ihres Freundes Ron Goldman beschuldigt. Er fuhr mit einem Geländewagen davon, verfolgt von der Polizei und Fernsehteams, die live darüber berichteten. Nach einem aufsehenerregenden Prozess wurde Simpson 1995 von der Doppelmordanklage freigesprochen. In einem Zivilprozess wurde er später jedoch für schuldig befunden und zu einer Entschädigungszahlung von 33,5 Millionen Dollar, umgerechnet knapp 23 Millionen Euro, verurteilt. (AP)
