Nicht alles hinwerfen

Vor einem Studienabbruch sollte man erst einen Fachwechsel prüfen
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Bevor Studenten ihr Studium abbrechen, sollten sie besser einen Fachwechsel erwägen.
dpa Bevor Studenten ihr Studium abbrechen, sollten sie besser einen Fachwechsel erwägen.

Vor einem Studienabbruch sollte man erst einen Fachwechsel prüfen

Studenten sollten einen Fachwechsel erwägen, bevor sie ihr Studium abbrechen. Denn die Chancen, eine passende Alternative zu finden, sind heute größer denn je. Durch die Bachelor-Umstellung gibt es immer mehr Spezial- und Schnittstellenfächer, die eine Ausweichmöglichkeit sein können. „Die Studienfächer differenzieren sich immer mehr aus“, sagte Stefan Grob vom Deutschen Studentenwerk in Berlin.

„Man sollte daher nicht gleich alles hinwerfen, sondern sich erstmal in Ruhe in den Nachbardisziplinen umgucken.“ Technik-Fächer zum Beispiel gibt es heute in Dutzenden von Varianten.

Ist einem Studenten die klassische Informatik zu technisch, sei er vielleicht in Wirtschaftsinformatik besser aufgehoben, erläutert Grob. Ein unzufriedener Maschinenbau-Student sei womöglich im Umweltingenieurwesen an der richtigen Adresse. Und wer sich als angehender Ingenieur nur für einen bestimmten Bereich interessiert, findet eventuell in Fächern wie „Erneuerbare Energien“ oder „Energieeffizientes Bauen“ das Passende.

Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist die Studienabbruchquote in Deutschland nach wie vor recht hoch. So schafft es jeder dritte Studienanfänger nicht, einen Abschluss zu machen. Das geht aus einem OECD-Bericht hervor, der letzte Woche in Berlin vorgestellt wurde.

2008 sind demnach 33,2Prozent der Hochschüler hierzulande daran gescheitert, das Studium wenigstens mit einem ersten Abschluss zu beenden. Damit liegt Deutschland leicht über dem OECD-Schnitt. In den 18OECD-Ländern, für die Daten zu dieser Frage ausgewertet wurden, gelingt 31 Prozent der Studenten kein Abschluss.

Droht Studenten dieses Schicksal, müssen sie rechtzeitig aktiv werden. „Lieber rasch wechseln, als sein Unglück zu verlängern“, riet Grob. Durchhalteparolen seien daher die falsche Devise für Studienanfänger, die in ihrem Fach unglücklich sind. „Ich muss mein Unbehagen ernst nehmen.“ Wenn Studenten sich nach den ersten zwei Semestern immer noch nicht in dem Fach zu Hause fühlen, sei es Zeit für einen Wechsel.

Übrigens: Ein Umstieg muss kein Beinbruch sein: In einem verwandten Studiengang lassen sich manchmal sogar Leistungen aus dem altem Fach anrechnen.

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