Neuer Sparkassenchef: Er verdient mehr als Seehofer
MÜNCHEN - Der CSU-Landrat Theo Zellner ist neuer Präsident des bayerischen Sparkassenverbandes. Zellners Amtsbezüge sind deutlich geringer als die seines Vorgängers - aber er verdient immerhin mehr als doppelt so viel wie Ministerpräsident Horst Seehofer.
Der bayerische Landkreistagspräsident Theo Zellner (CSU) ist am Freitag zum neuen Präsidenten des bayerischen Sparkassenverbandes gewählt worden. Der 61 Jahre alte Landrat aus dem oberpfälzischen Cham übernimmt das Amt von Siegfried Naser, der wegen des BayernLB-Debakels zurückgetreten war.
Zellner bekommt nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagausgabe) 450.000 Euro Gehalt im Jahr. Das habe der Verbandsvorstand nach kontroverser Debatte beschlossen. Der scheidende Präsident Siegfried Naser habe noch fast 600.000 Euro kassiert. Die Absenkung auf 450.000 Euro gehe verbandsinternen Kritikern aber nicht weit genug. Sie hätten im Vorstand deutliche Einschnitte gefordert, um ein Signal zu setzen. Zum Vergleich: Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) erhält pro Jahr keine 200.000 Euro Amtsbezüge. Nahezu jedes Vorstandsmitglied der gut 70 Sparkassen im Freistaat verdiene mehr als der Regierungschef, heißt es aus Kreisen der kommunalen Kreditinstitute.
Zellner erhielt bei der Wahl am Freitag nach wochenlangen Diskussionen letztlich 20 von 22 Stimmen im Verbandsvorstand und übernimmt das Amt zum 1. April. Es gab eine Gegenstimme und eine Enthaltung. (dpa, ddp)