Netflix würgt mit Preiserhöhung Nutzerwachstum ab

Der Online-Videodienst Netflix hat im vergangenen Quartal die eigenen Prognosen zum Nutzerwachstum klar verfehlt.
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Netflix hat jetzt 83,2 Millionen Kunden weltweit, davon gut 47,1 Millionen im Heimatmarkt USA. Foto: Bernd von Jutrczenka
dpa Netflix hat jetzt 83,2 Millionen Kunden weltweit, davon gut 47,1 Millionen im Heimatmarkt USA. Foto: Bernd von Jutrczenka

Der Online-Videodienst Netflix hat trotz fast weltweiter Verfügbarkeit das schwächste Wachstum der Kundenzahlen seit drei Jahren verzeichnet. In den vergangenen drei Monaten kamen 1,7 Millionen Kunden hinzu, wie Netflix nach US-Börsenschluss mitteilte.

Los Gatos - Das Unternehmen selbst hatte einen Zuwachs von 2,5 Millionen in Aussicht gestellt. Die Netflix-Aktie sackte nachbörslich kräftig ab.

Gründer und Chef Reed Hastings machte für das schwache Nutzerwachstum unter anderem eine Preiserhöhung für Bestandskunden mit alten Verträgen verantwortlich, die zu mehr Kündigungen geführt habe. "Was auch immer etwas kostet, die Leute mögen nicht, wenn es teurer wird", sagte er in einer Videokonferenz mit Analysten. Netflix müsse da aber durch. Am Ende würden die höheren Preise mehr Umsatz bedeuten.

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Im vergangenen Quartal sollten nach Erwartungen des Dienstes 500 000 Kunden in den USA hinzukommen und 2 Millionen im Rest der Welt. Im Heimatmarkt legte Netflix aber nur um 160 000 Nutzer zu und im internationalen Geschäft waren es gut 1,5 Millionen.

Es sei typisch, dass sich beim Start in einem neuen Markt erst eine aufgestaute Nachfrage entlade und das Wachstum dann abbremse, sagte Hastings. "Wir wachsen, aber nicht so schnell, wie wir gerne würden oder es in der Vergangenheit geschafft haben", erklärte Netflix im Quartalsbrief an die Aktionäre. Die Aktie fiel nachbörslich um rund 15 Prozent. Die Anleger waren auch vom Ausblick enttäuscht.

Netflix fast weltweit verfügbar

Netflix hat jetzt 83,2 Millionen Kunden weltweit, davon gut 47,1 Millionen im Heimatmarkt USA. Der Dienst war Anfang des Jahres in rund 130 weiteren Ländern gestartet und ist damit nun fast auf der ganzen Welt verfügbar, bis auf China und Länder wie Nordkorea. Die globale Reichweite weckt auch entsprechende Erwartungen an das Wachstum der Nutzerzahlen.

Den Umsatz konnte der Videodienst im Jahresvergleich um 28 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar (1,9 Mrd Euro) steigern. Beim Gewinn gab es ein Plus von 55 Prozent auf 40,75 Millionen Dollar.

Rote Zahlen abgesehen vom US-Geschäft

Dabei spülte das US-Geschäft einen operativen Gewinn von 414 Millionen Dollar in die Netflix-Kassen und im Rest der Welt gab es rote Zahlen von 69 Millionen Dollar.

Zugleich sei Netflix außerhalb der USA in jedem Land profitabel, in dem man vor 2014 gestartet sei, und diese Märkte würden in diesem Jahr rund 500 Millionen Dollar zum Gewinn beitragen, hieß es. Es ist das erste Mal, dass Netflix Angaben zur Profitabilität in einzelnen Regionen macht. In Deutschland war Netflix im Herbst 2014 an den Start gegangen.

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Der Zufluss neuer Nutzer ist entscheidend, damit eine große Wette von Hastings aufgeht. Netflix steckt jedes Jahr mehrere Milliarden Dollar in Inhalte, darunter auch in Serien und Filme aus eigener Produktion. Das Geld muss aus den Abo-Gebühren der Mitglieder kommen. Hastings zeigte sich zuversichtlich für die Zukunft: Er sehe nicht, warum in 10 bis 20 Jahren nicht jeder Haushalt in den USA Netflix-Kunde sein sollte. Internet-Fernsehen sei die Zukunft und Netflix im Wettbewerb gut positioniert. Ein starker international agierender Rivale ist Amazon. Der Online-Händler schließt einen Videostreaming-Angebot in seinen Abo-Dienst Prime ein.

Für das laufende Quartal rechnet Netflix mit einem Zuwachs von 300 000 Kunden in den USA und zwei Millionen im anderen Märkten. Zugleich räumte Hastings ein, dass die Olympischen Sommerspiele das Wachstum abbremsen könnten.

 

 

 

 

 

In den vergangenen drei Monaten kamen 1,7 Millionen Nutzer hinzu, wie Netflix nach US-Börsenschluss am Montag mitteilte. Das Unternehmen selbst hatte einen Zuwachs von 2,5 Millionen in Aussicht gestellt.

Gründer und Chef Reed Hastings machte dafür unter anderem eine Preiserhöhung verantwortlich. "Was auch immer etwas kostet, die Leute mögen nicht, wenn es teurer wird", sagte er in einer Videokonferenz mit Analysten. Netflix müsse durch die Phase aber durch. Am Ende würden die höheren Preise mehr Umsatz bedeuten.

 

Im vergangenen Quartal sollten nach Erwartungen des Dienstes 500 000 Kunden in den USA hinzukommen und 2 Millionen weltweit. Im Heimatmarkt gewann Netflix aber nur 160 000 Nutzer.

International sei es typisch, dass sich beim Start in einem neuen Markt erst eine aufgestaute Nachfrage entlade und das Wachstum dann abbremse, sagte Hastings. "Wir wachsen, aber nicht so schnell, wie wir gerne würden oder es in der Vergangenheit geschafft haben", erklärte Netflix im Quartalsbrief an die Aktionäre. Die Aktie fiel nachbörslich um rund 15 Prozent. Die Anleger waren auch vom Ausblick enttäuscht.

 

Netflix hat jetzt 83,2 Millionen Kunden weltweit, davon gut 47,1 Millionen im Heimatmarkt USA. Der Dienst war Anfang des Jahres in rund 130 weiteren Ländern gestartet und ist damit nun fast auf der ganzen Welt verfügbar, bis auf China und Länder wie Nordkorea. Die globale Reichweite weckt auch entsprechende Erwartungen an das Wachstum der Nutzerzahlen.

Den Umsatz konnte der Videodienst im Jahresvergleich um 28 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar (1,9 Mrd Euro) steigern. Beim Gewinn gab es ein Plus von 55 Prozent auf 40,75 Millionen Dollar.

 

Der Zufluss neuer Nutzer ist entscheidend, damit eine große Wette von Hastings aufgeht. Netflix steckt jedes Jahr mehrere Milliarden Dollar in Inhalte, darunter auch in Serien und Filme aus eigener Produktion. Das Geld muss aus den Abo-Gebühren der Mitglieder kommen. Hastings zeigte sich zuversichtlich für die Zukunft: Er sehe nicht, warum in 10 bis 20 Jahren nicht jeder Haushalt in den USA Netflix-Kunde sein sollte.

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