Munich Re schraubt Jahresprognose nach oben
Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re schraubt nach einem überraschenden Milliardengewinn im dritten Quartal seine Gewinnprognose für 2012 nach oben.
München - Zwischen Juli und September verdiente der Konzern 1,13 Milliarden Euro.
Vor einem Jahr waren es unter anderem wegen Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen nur 286 Millionen Euro gewesen. "Trotz des Wirbelsturms Sandy sind wir sehr optimistisch, 2012 einen Gewinn von rund 3 Milliarden erzielen zu können", sagte Finanzvorstand Jörg Schneider am Mittwoch.
Bislang hatte der Konzern mit einem Gewinn von rund 2,5 Milliarden gerechnet, auch wenn die Munich Re schon im August ankündigte, dieses Ziel möglicherweise übertreffen zu können. Die Belastungen aus den Schäden, die Hurrikan "Sandy" in den USA angerichtet hat, schätzt die Munich Re auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. "Die hohe Zahl an Einzelschäden und die sehr weite Ausdehnung des Sturms machen eine Schadensschätzung sehr schwierig", sagte Schneider.
Allerdings wütete der Sturm erst im vierten Quartal und wird auch erst dann verbucht. Ansonsten war der Rückversicherer glimpflich durch das Jahr gekommen. Die Belastungen aus Naturkatastrophenschäden war insgesamt ungewöhnlich niedrig, sagte Schneider. Daneben profitierte der Konzern auch von einer guten Entwicklung der Geschäfte und hohen Einnahmen aus Kapitalanlagen. "Das Ergebnis der ersten drei Quartale ist mehr als erfreulich."
Der Gewinn lag zwischen Januar und September bei 2,7 Milliarden Euro, ein Jahr zuvor waren es gerade 75 Millionen Euro. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen um im gleichen Zeitraum um 5,3 Prozent auf 39,1 Milliarden Euro. Angesichts der guten Zahlen kündigte der Konzern an, auch die Aktionäre an der Gewinnsteigerung zu beteiligen. "Wenn das Jahresergebnis gut ausfällt und die Rahmenbedingungen dem nicht widersprechen, wollen wir eine Dividende ausschütten, die über den 6,25 Euro aus dem Vorjahr liegt", sagte Schneider.
Herausforderungen aber bleiben: "Die Finanzkrise wird uns auf Sicht weiter begleiten, die möglichen gravierenden Auswirkungen denkbarer Szenarien der Krisenentwicklung erfordern unsere Aufmerksamkeit", schrieb Konzernchef Nikolaus von Bomhard im Quartalsbericht. Der Hurrikan "Sandy" gebe zudem Anlass, sich weiter mit der Entwicklung von Naturkatastrophen auseinanderzusetzen.
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