Munich Re profitiert von ausgebliebenen Katastrophen

Der Sommer ist in den südlichen Breiten der Nordhalbkugel Wirbelsturmsaison. In diesem Jahr richteten Stürme bislang vergleichsweise geringe Schäden an - zu den Nutznießern zählt ein Dax-Konzern.
dpa |
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Die Kleinstadt Black River in Jamaika nach dem Durchzug von Hurrikan Melissa. (Archiv)
Die Kleinstadt Black River in Jamaika nach dem Durchzug von Hurrikan Melissa. (Archiv) © Matias Delacroix/AP/dpa
München

Der Rückversicherer Munich Re profitiert von einer in diesem Jahr bisher vergleichsweise friedlichen Natur. In den ersten drei Quartalen hat der Dax-Konzern netto bereits knapp 5,2 Milliarden Euro Gewinn eingefahren, und damit den größten Teil seines Jahresziels von sechs Milliarden bereits erreicht. Das berichtete Finanzvorstand Christoph Jurecka bei der Vorlage der Geschäftszahlen für die ersten neun Monate. "Wir hatten jetzt dieses Jahr zwei Quartale mit sehr geringen Großschäden, nämlich das zweite und das dritte Quartal", sagte der Manager, der im nächsten Jahr den Vorstandsvorsitz übernehmen wird. Das bezieht sich unter anderem darauf, dass die Wirbelsturmsaison im Nordatlantik und im westlichen Pazifik in diesem Jahr ruhiger als erwartet verlief.

Schwerer Hurrikan "Melissa" noch nicht eingerechnet

Die teuersten Naturkatastrophenschäden gibt es üblicherweise in Nordamerika. Der sehr starke Hurrikan "Melissa", der Ende Oktober die Karibik traf, ist in den Zahlen der ersten neun Monate nicht enthalten. Die Munich Re erwartet nach Jureckas Worten im Zusammenhang mit dem Sturm für das vierte Quartal Kosten in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe. 

Rückversicher sind Versicherer, die andere Versicherungen versichern. Die Absicherung von Naturkatastrophen ist eines der Hauptgeschäftsfelder des Münchner Konzerns. Bleiben die Katastrophenschäden wie in diesem Sommer unter den Erwartungen, profitiert die Munich Re kurzfristig. Die niedrigen Schäden glichen auch das für den Konzern teure erste Quartal aus, als Waldbrände in Kalifornien große Verwüstungen anrichteten. 

Auch zum Jahresende noch Katastrophen möglich

Das Gewinnziel will der Munich Re-Vorstand auch kurz vor Jahresende nicht erhöhen. Großschäden könne es auch am Jahresende noch geben, sagte Jurecka. "Das kann ja theoretisch und auch in der Realität – das haben wir alle schon gesehen – bis nach Weihnachten passieren." Die Versicherungsumsätze allerdings werden in diesem Jahr voraussichtlich von 62 auf 61 Milliarden Euro sinken. Jurecka erklärte das mit mehreren Faktoren, unter anderem dem niedrigeren Dollar-Wechselkurs. Welche Ziele sich der künftige Vorstandschef setzt, ist vorerst noch unbekannt: Der Munich Re-Vorstand will seine Strategie für die nächsten Jahre am 11. Dezember vorstellen.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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