Motorenwerke Zschopau melden Insolvenz an
Die Motorenwerke Zschopau GmbH (MZ) haben Insolvenz angemeldet. Der Nachfolger des DDR-Erfolgsunternehmens stellte den Antrag auf Insolvenz mit Sanierungsplan am Freitag beim Amtsgericht Chemnitz.
Hohndorf - Damit reagiere man auf ein kurzfristig geplatztes Darlehen, das eine wichtige Anschubfinanzierung für neue Produkte leisten sollte, sagte ein MZ-Sprecher am Samstag. Damit könne eine Finanzierungslücke kurzfristig nicht überbrückt werden.
Im Werk im erzgebirgischen Hohndorf laufe die Produktion bis zu einer Entscheidung des Gerichts erst einmal weiter. Das Unternehmen hofft, dass der Betrieb weitergeführt werden kann und möglichst viele der 49 Arbeitsplätze erhalten bleiben. Im MZ-Werk werden vor allem Elektroroller gefertigt. Bei der Wiederbelebung der erfolgreichen DDR-Tradition setzt das Unternehmen nach eigenen Angaben stark auf zukunftsorientierte alternative Antriebe, etwa Kleinkraftroller mit Hybridantrieb. Zudem wolle das Unternehmen auf der Post-Expo in Brüssel Ende September ein neu entwickeltes Transportdreirad für die Postzustellung vorstellen, teilten die Motorenwerke am Samstag mit.
Geschäftsführer Martin Wimmer hatte die Motorenwerke Zschopau erst 2009 von einem malaysischen Konzern übernommen, der das Werk wegen jahrelanger Verluste schließen wollte. Dabei war die Zweiradproduktion in Zschopau einst eine Erfolgsgeschichte: Die vom Dänen Jörg Skafte Rasmussen gegründete Fabrik DKW (Dampf-Kraft-Wagen) produzierte ab 1928 bereits 300 Zweiräder täglich und wurde zum größten Motorradhersteller der Welt. Zu DDR-Zeiten knüpften die Motorenwerke Zschopau an diese Tradition an und lieferten jährlich rund 85 000 Maschinen in 100 Länder.
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