"Mobbing und Sabotage": Zoff beim BMW
MÜNCHEN - Ein ungewöhnlicher Streit ist in der Münchner Niederlassung des Autoherstellers BMW ausgebrochen: Betriebsrat kämpft gegen Betriebsrat. Von Mobbing und Sabotage bei den Betriebsratswahlen ist die Rede.
Wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ meldet, beschäftigt der Fall inzwischen das Arbeitsgericht. Das BMW-Management drängt auf eine schnelle Lösung und appelliert, man möge schnell „zum lokalen Betriebsfrieden zurückkehren.“
Was ist passiert? In der Münchner BMW-Niederlassung fanden im Dezember 2009 vorgezogene Betriebsratswahlen statt. 28 BMW-Mitarbeiter fechten die Wahl wegen schwerwiegender Gesetzesverstöße an, wollen die Wahl für unwirksam erklären. Die Vorwürfe sind auf 22 Seiten zusammengefasst. Sie reichen von Verfahrensfehlern, mehrfach abgegebenen Stimmen, versäumte Übersetzungen in die Muttersprache der knapp 1500 Mitarbeiter bis hin zu ungeklärten Vorkommnissen im Wahlvorstandsbüro am Abend nach der Wahl. Die Wahlurnen, die aus Plastikeimer bestanden, waren nur mit einem Draht gesichert.
Der Münchner IG-Metall-Chef Hort Lischka erklärte, der Fall sei für die Gewerkschaft nicht von Brisanz. Es sei nicht außergewöhnlich, dass es im Zuge einer Betriebsratswahl zu einem Konflikt komme oder eine Wahl angefochten werde. th
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