Mittelständler zufrieden – aber Fachkräfte fehlen
Es geht aufwärts im bayerischen Mittelstand: Die Unternehmen gehen nach einer Umfrage optimistisch ins kommende Halbjahr, viele wollen mehr Personal einstellen. Doch genau da wird es enger. Denn der Fachkräftemangel bereitet den Firmen zunehmend Sorgen.
München/Stuttgart – Bayerns Mittelständler profitieren von der Konjunkturbelebung und gehen zuversichtlich in die kommenden Monate. Mehr als die Hälfte der Unternehmen im Freistaat (55 Prozent) sind mit ihrer Geschäftslage derzeit rundum zufrieden und damit deutlich mehr als noch vor einem Jahr, ergab das „Mittelstandsbarometer“ der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, das am Dienstag veröffentlicht wurde. Sorgen bereitet den Unternehmen allerdings der zunehmende Fachkräftemangel.
Bereits mehr als jeder zweite Mittelständler (55 Prozent) im Freistaat beklagt der Umfrage zufolge Umsatzeinbußen wegen des Fachkräftemangels. 13 Prozent der bayerischen Mittelständler gingen sogar von erheblichen Einbußen in Höhe von mehr als fünf Prozent ihres Gesamtumsatzes für das vergangene Jahr aus. 60 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass es in ihrem Unternehmen offene Stellen gibt, die derzeit nicht besetzt werden könnten. „Insgesamt führt der Fachkräftemangel bei den bayerischen Mittelständlern zu Umsatzausfällen in Milliardenhöhe“, hieß es.
Ihre Geschäftsaussichten sehen die Unternehmen dennoch insgesamt zuversichtlich. So gehen 42 Prozent der Mittelständler davon aus, dass sich ihre Geschäftslage im kommenden Halbjahr verbessern wird, und nur 8 Prozent stellen sich auf eine Verschlechterung ein. 43 Prozent der Mittelständler setzen zudem für die kommenden Monate auf wachstumsbezogene Strategien und damit deutlich mehr als vor einem Jahr.
Gut ein Viertel (29 Prozent) der Unternehmen will in den kommenden Monaten zusätzliche Mitarbeiter einstellen und damit deutlich mehr als zum Vorjahresbeginn (18 Prozent). Lediglich 8 Prozent der Befragten planen Stellenstreichungen, vor Jahresfrist waren es noch 14 Prozent. Für die Umfrage wurden in Bayern 565 Unternehmen befragt, bundesweit waren es 3000 mittelständische Firmen.
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