Milchviehhalter schlagen Alarm: Betriebsaufgaben drohen

Der Preis für Butter im Einzelhandel sinkt immer weiter. Was Molkereien, Handel und Verbraucher freut, ist für manche Milcherzeuger ein wachsendes Problem.
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Butter spielt in der Wahrnehmung der Konsumenten eine besondere Rolle.
Butter spielt in der Wahrnehmung der Konsumenten eine besondere Rolle. © Hendrik Schmidt/dpa
Freising

Deutsche Milchviehhalter befürchten angesichts des Preisrutsches bei Milchprodukten wie Butter gravierende wirtschaftliche Folgen bis hin zur Betriebsaufgabe. Weil zugleich die Milchanlieferung deutlich ansteige, sei klar, "dass sich bei dieser Gemengelage das Preissenkungskarussell weiterdrehen wird" sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM), Karsten Hansen, einer Mitteilung zufolge. "Wer da noch von normalen Schwankungen spricht, ignoriert die wirtschaftliche Realität der Milchviehbetriebe."

Der Verband organisiert nach eigenen Angaben rund ein Drittel der aktiven deutschen Milcherzeuger mit etwa 40 Prozent der in Deutschland erzeugten Milch. "Wir bilden mit unseren Mitgliedern die Milchviehhaltung regional und strukturell repräsentativ für Deutschland ab", heißt es auf der Webseite des Verbandes. "Wir haben uns 1998 gegründet, weil wir uns durch den Deutschen Bauernverband nicht vertreten sahen."

"Viel geliefert, zu wenig erlöst - das bedeutet schlicht Verluste"

In einer Marktkrise auf "Selbstheilung" zu setzen, bedeute, "auf einen erzwungenen Rückgang der Milchanlieferung zu warten - erzwungen durch die zunehmenden Liquiditätsprobleme der Betriebe und verbunden mit weiteren Darlehen oder gar Betriebsaufgaben", fügte Hansens Vorstandskollegin Ursula Trede hinzu. 

"Was hilft es uns, dass die Preissenkungen im Handel möglicherweise einen leichten Nachfrageanstieg zur Folge haben, wenn unsere Erzeugungskosten nicht annähernd gedeckt werden können? Viel geliefert, zu wenig erlöst - das bedeutet schlicht Verluste für uns Milchviehhalter", sagte Trede.

Butter so günstig wie lange nicht

Für ein 250-Gramm-Päckchen Butter zahlen Kundinnen und Kunden in Supermärkten und bei Discountern derzeit nur noch 1,39 Euro. Schon zum dritten Mal innerhalb von sechs Wochen haben die Handelsketten die Preise ihrer Eigenmarken gesenkt. Butter ist damit so günstig wie lange nicht - nachdem sie Ende 2024 noch auf einen Rekordpreis gestiegen war. 

Seit Oktober 2024 ist die Butternotierung an der für die Branche wichtigen Kemptner Börse nach BDM-Angaben um 35 Prozent gefallen. Bei Käse seien die Notierungen um 28 Prozent gesunken. "Gleichzeitig übersteigt die Milchanlieferung von Erzeugungsseite die Vorjahreslinie um inzwischen 6,5 Prozent", betont der Verband.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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