Metallindustrie: Die Warnstreikwelle rollt

Seit dem frühen Morgen läuft in Bayern der erste große Warnstreik-Tag im Metall-Tarifkonflikt.  Zehntausende Beschäftigte werden in den kommenden Tagen die Arbeit niederlegen.
von  az

Die IG Metall macht ernst: Seit dem frühen Morgen läuft in Bayern der erste große Warnstreik-Tag im Metall-Tarifkonflikt. In der Früh legte zuerst Mitarbeiter eines niederbayerischen Autozulieferers die Arbeit nieder. Zehntausende werden in den kommenden Tagen noch folgen.

München – Der erste große Warnstreik-Tag in der bayerischen Metallindustrie läuft. Am frühen Mittwochmorgen legten 180 Beschäftigte des Autozulieferers Faurecia im niederbayerischen Geiselhöring die Arbeit nieder. „Die gesamte Frühschicht macht mit. Die Belegschaft hat sich mit Trillerpfeifen und Plakaten vor dem Firmengelände versammelt“, sagte die zweite Bevollmächtigte der IG Metall Landshut, Birgit von Garrel. Die Faurecia-Mitarbeiter hätten die Schließung der Firma 2014 im Hinterkopf. „Hier geht es also auch um die Höhe der Abfindung“, sagte von Garrel.

Insgesamt ruft die Gewerkschaft am Mittwoch bei 17 Betrieben zu Aktionen auf, am Vormittag sollten unter anderem bei MAN in München oder Renk in Augsburg folgen. Schwerpunkte sind der Raum München, Schwaben und Niederbayern. Mit den Aktionen will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber der bayerischen Metall- und Elektroindustrie in der stockenden Tarifrunde erhöhen. Die Arbeitgeber hatten die Gewerkschaft wegen der angekündigten massiven Warnstreiks bereits heftig kritisiert.

Am Donnerstag will die Gewerkschaft dennoch noch eine Schippe drauf legen: Dann soll es bereits in mehr als 80 Betrieben bayernweit Aktionen geben. Dann dürften sich landesweit zehntausende Metaller beteiligen, auch bundesweit ruft die IG Metall zu vielen Aktionen, Warnstreiks und Demonstrationen auf. Die Gewerkschaft fordert für die rund 755 000 Beschäftigten in Bayern 6,5 Prozent mehr Geld, die Übernahme aller Auszubildenden und die Beschränkung der Leiharbeit. Die Arbeitgeber boten hingegen 3 Prozent mehr Geld für 14 Monate – für die IG Metall eine Provokation, wie Wechsler betont.

Eine rasche Annäherung ist nicht zu erwarten, in Bayern steht die nächste Verhandlungsrunde erst am 10. Mai an. Nach Ansicht der Arbeitgeber spiegelt das Angebot von 3 Prozent mehr Geld die Lage der Branche wider. „Die Konjunktur in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie hat sich merklich abgekühlt.“

 

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