Mehr Geld fürs Gesundheitssystem: Dicke sollen zahlen
BERLIN - Bundestagsabegordnete Marco Wanderwitz stößt die Diskussion an, ob übergewichtige Menschen mehr Geld ins Gesundheitssystem zahlen sollen. Mit dieser Meinung ist er nicht alleine.
Übergewichtige sollen nach Auffassung des Bundestagsabgeordneten Marco Wanderwitz mehr Geld ins Gesundheitssystem zahlen. „Es muss die Frage erlaubt sein, ob die immensen Kosten, die zum Beispiel durch übermäßigen Esskonsum entstehen, dauerhaft aus dem solidarischen System beglichen werden können“, sagte der CDU-Politiker der „Bild“-Zeitung. „Bewusst ungesund lebende Menschen“ müssten eine „eigene Verantwortung auch in finanzieller Hinsicht tragen“, meinte Wanderwitz.
Unterstützt wird Wanderwitz in seiner Meinung dem Bericht zufolge durch eine bisher Studie der Jacobs University Bremen. Demnach ist die Mehrheit der Deutschen für höhere Beiträge bei ungesunder Lebensweise. Die Initiatorin der Studie, Adele Diederich, sagte der „Bild“-Zeitung: „Die Mehrheit der Versicherten befürwortet höhere Zuzahlungen bei ungesunden Verhaltensweisen. Die Bürger sind dabei deutlich einsichtiger und belastbarer, als die Politik annimmt.“
Auch der Experte für Medizinmanagement an der Universität Duisburg, Jürgen Wasem, fordert in der Zeitung eine Diskussion über die Belastungen des Gesundheitssystems durch Übergewichtige. Wasem sagte der Zeitung, man sollte wie bei Tabakwaren den Kauf gesundheitsschädlicher Konsumgüter höher besteuern und teilweise ins Gesundheitssystem führen. „Das betrifft Alkohol, Schokolade oder Risikosportgeräte wie Drachenflieger.“
apn
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