Mehr Geld für die Konjunktur

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BERLIN - Welche Milliarden-Hilfen kommen ins Hilfspaket? Ökonom Hüfner rät zur Eile. Nur wenn die Gelder schnell abgerufen werden, können sie ihre Wirkung entfalten, sagt er.
Am Mittwoch ist aller Voraussicht nach Bescherung. Bundeskanzlerin Angela Merkel bittet die Spitzen von Wirtschaft und Gewerkschaften zu sich. Thema: Das Konjunkturpaket. Mit Milliardengaben soll die Wirtschaft in Deutschland vor einer Abwärtsspirale bewahrt werden.
Noch darf gerätselt werden, was genau auf dem Gabentisch liegen wird. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet von Geschenken im Wert von 50 Milliarden Euro:
Kredite für die Wirtschaft. Die Staatsbank KfW soll bis Ende 2009 zusätzliche Haftungsrisiken von Banken übernehmen, die Kredite an kleine und mittlere Firmen geben. Kostenpunkt: Angeblich 15 Milliarden Euro.
Extra-Steuererleichterungen für Firmen. 2009 und 2010 könnten Unternehmen extra-Abschreibungsmöglichkeiten gewährt werden.
Niedrigere Kfz-Steuer. Wie bereits bekannt, sollen alle Neuwagenkäufer ein Jahr lang von der Kfz- Steuer befreit werden. Für besonders schadstoffarme Wagen soll die Befreiung bis 2010 gelten.
Steuererleichterung fürs Handwerk. Alle Haushalte sollen doppelt so hohe Handwerkerrechnungen von der Steuer absetzen können wie bisher, so die „FAZ“ – 1200 statt 600 Euro pro Jahr.
Geld für Verkehrswege. Kommunen in benachteiligten Gebieten sollen Gelder für Infrastruktur-Projekte bekommen. Das Volumen, so Reuters: Drei Milliarden Euro.
Kredite fürs Energiesparen. Wirtschaftsminister Michael Glos möchte die entsprechenden KfW-Programme für Kommunen um drei Milliarden Euro aufstocken. Unternehmen sollen eine Milliarde Euro mehr bekommen.
Hilfen für Arbeitnehmer. Ein Sonderprogramm für ältere und geringqualifizierte Arbeitnehmer, 1000 zusätzliche Vermittler für die Arbeitsverwaltung, bis zu 18 Monate lang Kurzarbeitergeld.
Konjunkturexperte Martin Hüfner findet das Paket gut. Es müsse schnell etwas geschehen, damit nicht hunderttausende Jobs verlorengingen, sagte er zur AZ. Allerdings sollten die Anreize auf sechs Monate begrenzt werden, damit Firmen und Verbraucher sofort tätig würden. Auch berge eine Vielzahl von Maßnahmen die Gefahr, dass alle möglichen Interessengruppen Forderungen anmeldeten.
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