Männerdämmerung
Angela Böhm, AZ-Redakteurin über Frauenförderung in der CSU. Die CSU hat die Quittung von den Wählerinnen schon bekommen.
Absichtserklärungen gab es in den letzten Jahrzehnten genug: Frauen sollen mit Männern gleichgestellt werden. Davon ist nicht nur die CSU meilenweit entfernt. Männliche Denkens- und Vorgehensweisen bestimmen noch immer die deutsche Gesellschaft - und schaffen auch immer wieder traditionelle Geschlechterverhältnisse. Ob bewusst oder unbewusst. Nicht nur bei der CSU, der männlichsten aller deutschen Parteien ist das so, sondern auch in Unternehmen, die sich selber gerne für vorbildlich halten.
Wenn es um Frauen geht, wird sofort nach der „Qualifikation“ geschrien. Nach ein paar Jahrzehnten in Politik oder Beruf wissen aber auch die letzten weiblichen Karrieristinnen, die in ihren Anfängen nie Quoten-Frauen sein wollten, dass am Ende doch meist die Seilschaften der Männer ausschlaggebend sind.
Freiwillig geht bei der Gleichstellung nichts. Offensichtlich kann nur die Quote die Aufstiegschancen von Frauen verbessern. Die Telekom hat sie sich jüngst für die Führungsetagen verpasst. Die CSU aber streitet sich jetzt als letzte Partei noch darum. Von den Wählerinnen hat sie die Quittung dafür schon bekommen. Die Männerdämmerung hat bei den Schwarzen eingesetzt: Ob mit oder ohne Quote.
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