Lettland führt als 18. EU-Land den Euro ein
Lettland hat um Mitternacht (Ortszeit) den Euro eingeführt und ist mit Beginn des neuen Jahres das 18. Mitglied der Eurozone geworden. Der kleine Baltenstaat im Nordosten Europas hat gut zwei Millionen Einwohner und gehört der EU seit 2004 an.
Riga - Insgesamt haben nun 333 Millionen Europäer die selbe Währung. In der Hauptstadt Riga wurde der Euro-Start mit einem Feuerwerk um Mitternacht gefeiert.
"2014 ist ein historisches Jahr für Lettland", sagte Noch-Ministerpräsident Valdis Dombrovskis, als er wenige Minuten nach dem Jahreswechsel den ersten Euro-Schein aus einem Bankautomaten in der Innenstadt von Riga zog. Nach dem EU- und Nato-Beitritt 2004 sei die Euro-Einführung der "nächste logische Schritt" bei der Integration des baltischen Landes in die westliche demokratische Welt.
Auch für Zentralbank-Chef Ilmars Rimsevics bedeutete die Euro-Einführung "viel mehr als nur einen Währungswechsel." Lettland kehre dadurch vollständig nach Europa zurück, sagte er. Umgekehrt gewinne die Eurozone ein "sehr hart arbeitendes Land", dass derzeit das größte Wirtschaftswachstum in der EU aufweist und mit seiner Erfahrungen bei der Bewältigung der Krise eine Diskussion steuern könne.
Mit der Euro-Einführung krönt die Regierung die wirtschaftliche Sanierung Lettlands, das Ende 2008 noch vor dem Staatsbankrott stand. Mit einem eisernen Spar- und Reformkurs überwand die Ostseerepublik seine Krise und erfüllte souverän die Beitrittsbedingungen.
Lettland ist nach Estland (Beitritt 2011) der zweite baltische Staat und die zweite Ex-Sowjetrepublik in der Eurozone. In der Bevölkerung war die Skepsis über den Währungswechsel bis zuletzt groß.
Finanzminister Andris Vilks bemühte das Bild eines Neujahrsvorsatzes. Viele Menschen in Lettland würden zum Jahreswechsel versprechen, etwas Neues zu beginnen, mehr zu tun oder besser zu machen. Dafür hätten sie nun mit dem Euro ein neues Mittel, sagte er.
Auch der nächste Kandidat aus dem Baltikum steht bereits in den Startlöchern: Litauen will den Euro 2015 einführen und dafür im Frühjahr einen Antrag bei der EU-Kommission stellen.