Leichte Verluste am Aktienmarkt
Frankfurt/Main - Auch die laut der Marktforschungsgesellschaft GfK beste Verbraucherstimmung in Deutschland seit Oktober 2001 konnte die Anlegerlaune nicht heben.
Grundsätzlich gebe es zwar noch etwas Luft für einen weiteren Anstieg in nächster Zeit, doch die Vernunft rate vorerst zur Vorsicht, kommentierte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistikmagazin Index-Radar. Kurzfristig sei das Kurspotenzial zu großen Teilen ausgeschöpft.
Der deutsche Leitindex gab im frühen Handel um 0,31 Prozent auf 12 434,51 Punkte nach, und der Index für mittelgroße Unternehmen sank um 0,30 Prozent auf 24 564,54 Punkte. Beide Indizes hatten mit einer regelrechten Kursrally auf den ersten Wahlgang in Frankreich reagiert. Der Technologie-Index TecDax verlor 0,25 Prozent auf 2078,54 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gab gut ein halbes Prozent ab.
In den USA hatten die von der neuen US-Regierung vorgestellten Steuerpläne am Vorabend mangels Details für eine verhaltene Reaktion an der Börse gesorgt. Laut Experten ist fraglich, ob die Steuerpläne überhaupt vom US-Kongress verabschiedet werden.
Bevor am frühen Nachmittag die Europäische Zentralbank mit ihrer Zinsentscheidung in den Fokus rückt und einige US-Konjunkturdaten veröffentlicht werden, stehen Unternehmensbilanzen im Fokus. Allein aus dem Dax öffneten die Deutsche Bank, BASF, die Lufthansa und Bayer ihre Bücher.
Die Deutsche Bank konnte zwar ihren Gewinn vor Steuern deutlicher steigern als von Analysten erwartet, bemängelt wurde am Markt aber die operative Entwicklung im ersten Quartal. Die Aktien büßten daraufhin 2,88 Prozent ein. Der Lufthansa verhalfen gute Geschäfte mit Fracht und Wartung überraschend zu schwarzen Zahlen. Unter dem Strich vergrößerte sich das Minus diesmal jedoch im Jahresvergleich deutlich. Die Papiere sanken um 1,75 Prozent.
Auch die Anteilsscheine von BASF zeigten sich schwach mit minus 2,31 Prozent, während die von Bayer mit plus 2,96 Prozent die Dax-Spitze eroberten. Der vor allem wegen der Übernahmepläne zu Monsanto im Blick stehende Chemiekonzern Bayer hatte seine Jahresziele angehoben, nachdem im ersten Quartal alle Geschäftsbereiche besser als erwartet abgeschnitten hatten.
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