Ladensterben: Immer mehr kleine Boutiquen geben auf

Große Modeketten und der Onlinehandel bedeuten für zunehmend mehr kleine Boutiquen in Deutschland das Aus.
dpa |
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Köln - In Deutschland müssen immer mehr kleine Modehäuser und Boutiquen für immer schließen. Hintergrund ist die zunehmende Konkurrenz durch große Modeketten und den Onlinehandel, wie der Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels (BTE) am Dienstag in Köln berichtete.

Seit der Jahrtausendwende sei die Zahl der Bekleidungsfachhändler jährlich um rund 1000 Unternehmen gesunken. Während es im Jahr 2000 noch mehr als 35 000 Textilhändler in Deutschland gab, sei diese Zahl aktuell auf nur noch 20 000 gesunken, berichtete BTE-Präsident Steffen Jost.

"Online boomt, während dem mittelständischen Einzelhandel ja schon fast das Sterbeglöckchen geläutet wird. Tatsächlich ist der Onlinehandel derzeit sicherlich der größte Gewinner im Wettbewerb", sagte Jost.

Von einem Gesamtumsatz in Deutschland mit Textilien und Bekleidung von knapp 60 Milliarden Euro entfiel nach Berechnungen des Verbands im vergangenen Jahr nur noch etwa die Hälfte auf den Bekleidungsfachhandel. Steigende Umsätze mit einem Plus von rund 20 Prozent konnten dagegen die Online-Shops verzeichnen, die im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund acht Milliarden Euro erzielten. Während Modeketten beim Umsatz im vergangenen Jahr vor allem durch Neueröffnungen ihre Umsätze leicht steigern konnten, lag das Minus bei mittelständischen Boutiquen und Modehäusern bei zwei bis drei Prozent.

Probleme bereite den mittelständischen Modehändlern auch eine zurückgehende Zahl von Einkaufswilligen in den Städten. "Da die Menschen ihr Leben zunehmend vom heimischen Computer aus organisieren, verringern sich die Chancen für Impuls- und Lustkäufe", sagte Jost. Zudem müsse die Branche mit deutlich gestiegenen Energiekosten kämpfen. Vor dem Hintergrund des anhaltend starken Wettbewerbs in der Branche können die Verbraucher im laufenden Jahr nach Einschätzung des Verbands auf weitgehend stabile Preise hoffen.

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