Krisensitzung bei der WestLB

Die angeschlagene Westdeutsche Landesbank benötigt mehr Geld als bisher vermutet. Bei einer außerdordentlichen Eigentümerversammlung soll es um die Möglichkeit einer Kapitalerhöhung gehen.
Wegen einer zugespitzten Lage bei der angeschlagenen Westdeutschen Landesbank (WestLB) ist für diesen Sonntagabend in Düsseldorf eine außerordentliche Versammlung der Eigentümer angesetzt worden. Das bestätigten Eigentümerkreise am Samstag.
Dabei werde es um eine mögliche Kapitalerhöhung gehen, hieß es. Mit abschließenden Ergebnissen werde bei dem Treffen zunächst jedoch noch nicht gerechnet. Spätestens Ende Januar oder Anfang Februar müssten jedoch Maßnahmen ergriffen werden.
Die angeschlagene Landesbank braucht nach Medienberichten deutlich mehr frisches Geld als bisher vermutet. Der Kapitalbedarf werde auf einen Betrag von bis zu zwei Milliarden Euro geschätzt, berichteten am Samstag übereinstimmend der «Kölner Stadt-Anzeiger» und die «Rheinische Post». Für das Jahr 2007 werde derzeit ein Jahresverlust von rund einer Milliarde Euro veranschlagt. Bislang sei stets von einem "niedrigen dreistelligen Millionen-Betrag" die Rede gewesen. Die genannten Zahlen seien "nicht ganz falsch", hieß es dazu aus informierten Kreisen.
Gesellschafter der WestLB sind die beiden nordrhein-westfälischen Sparkassenverbände, das Land Nordrhein-Westfalen und die NRW-Bank, die wiederum dem Land Nordrhein-Westfalen und den beiden Landschaftsverbänden gehört. Bei den Sparkassen sei die Neigung gering, Geld zur Sanierung der WestLB auszugeben, schreibt der «Stadt-Anzeiger». (dpa)