Konkurrenz aus China: Autozulieferer fürchten um Existenz

Die Autoindustrie steckt in der Krise. Für einige Zulieferer könnte es in den kommenden Jahren eng werden. Die Branche rechnet einer Befragung zufolge damit, dass Firmen vom Markt verschwinden werden.
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Deutsche Autozulieferer schätzen die eigene Lage zumeist deutlich besser ein als die der Brache. IArchivfoto)
Deutsche Autozulieferer schätzen die eigene Lage zumeist deutlich besser ein als die der Brache. IArchivfoto) © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa
Düsseldorf

Die Krise in der Autoindustrie setzt auch deren Zulieferer unter Druck. Laut einer Umfrage rechnen zwei Drittel der Firmen in den kommenden zwei Jahren mit einer Marktbereinigung – also damit, dass Anbieter vom Markt verschwinden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft Baker Tilly unter Führungskräften deutscher Autozulieferer. 

67 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in zwei Jahren mit weniger Konkurrenten als heute rechnen. Nur 20 Prozent rechnen damit, dass neue Anbieter – vor allem aus China – auf den Markt drängen. Konkurrenz aus Asien gilt aber schon heute als große Herausforderung. Gut die Hälfte der Befragten (51 Prozent) attestiert den dortigen Firmen bereits jetzt einen "einen uneinholbaren Vorsprung bei Schlüsseltechnologien".

Eigene Lage besser als die der Branche

Deutlich negativ fällt auch die Einschätzung der Branchenlage aus: 79 Prozent halten sie für "eher schlecht" oder sogar "sehr schlecht". Deutlich positiver äußerten sich die Befragten mit Blick auf das eigene Unternehmen: 78 Prozent sprachen hier von einer "eher" oder sogar "sehr guten" Lage. "Die Wahrnehmung klafft drastisch auseinander", sagt Baker-Tilly-Experte Jannik Bayat. "Die Industrie scheint die Risiken zwar zu erkennen, aber diesen im eigenen Unternehmen nicht entschieden genug zu begegnen."

Als große Herausforderung nannten 56 Prozent der Befragten den hohen Investitions- und Kostendruck. 60 Prozent beklagten zudem, dass wegen der geopolitischen Veränderungen und möglicher Handelskonflikte derzeit keine verlässlichen Planungen mehr möglich seien. Zugleich stellten 55 Prozent fest, dass sich das Zeitfenster für die Transformation der Branche sogar schneller als bislang angenommen schließe.

Zukunftsfähig auch ohne Verbrenner

Eine Gefahr für das eigene Unternehmen sieht die Mehrheit darin aber nicht. 75 Prozent halten das eigene Geschäftsmodell für weitgehend unabhängig vom Wechsel der Antriebstechnologie. Der Grund: Die von ihnen gefertigten Teile würden in E-Autos ebenso wie in Verbrennermodellen gebraucht. 

Standortverlagerungen ins Ausland spielen dagegen keine große Rolle. Nur 17 Prozent Befragten halten diesen Schritt für geboten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Für die Untersuchung wurden im März und April 100 Führungskräfte deutscher Autozulieferer befragt.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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