Klinikärzte beginnen Tarifverhandlungen
In Köln sind die Tarifverhandlungen für kommunale Klinikärzte in die erste Runde gegangen. Die Tarifpartner bereiten sich auf schwierige Verhandlungen vor.
Köln/Berlin - Die Tarifverhandlungen für die rund 45.000 Ärzte an kommunalen Kliniken haben am Dienstag in Köln begonnen. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund fordert eine Steigerung der Grundgehälter um sechs Prozent sowie eine Begrenzung und bessere Bezahlung der Bereitschaftsdienste.
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) verweist auf die Deckelung der Krankenhauseinnahmen und ist nach eigenen Angaben auf eine schwierige Tarifrunde vorbereitet. Ein Lohnplus von insgesamt 9,5 Prozent sei angesichts der nur sehr geringen Zuwächse bei den kommunalen Kliniken „in keiner Weise vertretbar“, sagte VKA-Verhandlungsführer Joachim Finklenburg vor Beginn der Verhandlungen. Der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ sagte er, die Tarifparteien lägen Lichtjahre auseinander.
Die VKA verwies auf die jetzt schon vergleichsweise sehr gute Bezahlung der Ärzte an kommunalen Krankenhäusern. So sei sowohl das Grundgehalt als auch die Vergütung der Bereitschaftsdienste mit dem Tarifabschluss 2010 bereits um 20 bis 26 Prozent gestiegen. Der Marburger Bund fordert neben den Gehaltserhöhungen vor allem eine bessere Regelung der Bereitschaftsdienste. „Mit neun Bereitschaftsdiensten im Monat lässt sich kein geordnetes Sozial- oder Familienleben führen“, sagte der MB-Vorsitzende Rudolf Henke der „Rheinischen Post“.
Die Gewerkschaft will die Häufigkeit der 24-Stunden-Dienste daher auf maximal vier pro Monat begrenzen. Auch sollen die Mediziner künftig mindestens einen Monat im Voraus über ihren Einsatz informiert werden, um die Dienste besser planen zu können.
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