Kik: Textildiscounter spioniert Mitarbeiter aus
HAMBURG - Wer in finanziellen Schwierigkeiten steckte, sollte gehen. Die ARD hat jetzt berichtet, dass der Textildiscounter KIK seine Mitarbeiter ausspionierte. Das Unternehmen gibt diese Praxis auch zu.
Wieder ein Fall von Firmenspionage bei den eigenen Mitarbeitern: Der Textildiscounter Kik hat laut ARD jahrelang die persönlichenVermögensverhältnisse seiner Mitarbeiter aus kundschaften lassen. Das Ziel: sich von Beschäftigten mit finanziellen Schwierigkeiten zu trennen.
Es sei Unternehmenspolitik gewesen, Mitarbeiter rauszuwerfen, die den Offenbarungseid abgegeben hatten oder sonst in Finanzturbulenzen steckten, meldete das ARD-Magazin „Panorama“. Ex-Bezirksleiter Guido Hagelstede, der für 15 Filialen verantwortlich gewesen war, sagte, er habe vielen Betroffenen deshalb kündigen müssen: „Es war immer so, dass man sich dann irgendetwas aus den Fingern saugen musste." Kik habe sogar den Bezirksleitern damit gedroht, sie müssten für ein mögliches Fehlverhalten ihrer Mitarbeiter haften, so „Panorama“ weiter.
Aus Unterlagen von Kik gehe hervor, dass „über alle neu eingestellten Aushilfsbeschäftigten“ Informationen bei der Auskunftei Creditreform eingeholt wurden. Kik bestätigte das indirekt: „Das Verfahren wird bei KiK nicht mehr praktiziert“ – seit Oktober 2009.