Kaupthing-Kunden können aufatmen

Deutsche bekommen das Geld zurück, das sie bei der isländischen Bank angelegt haben. Der Bundesfinanzminister steht dafür gerade. Er leiht dem isländischen Einlagenfonds die Millionensumme
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Firmensitz von Kaupthing: Bei dem isländischen Institut haben rund 30000 deutsche Sparer Geld angelegt.Foto: dpa
dpa Firmensitz von Kaupthing: Bei dem isländischen Institut haben rund 30000 deutsche Sparer Geld angelegt.Foto: dpa

BERLIN/REYKJAVIK - Deutsche bekommen das Geld zurück, das sie bei der isländischen Bank angelegt haben. Der Bundesfinanzminister steht dafür gerade. Er leiht dem isländischen Einlagenfonds die Millionensumme

Wochenlang mussten sie um ihr Erspartes zittern. Jetzt können die rund 30000 deutschen Kunden der isländischen Kaupthing-Bank aufatmen: Sie bekommen ihre Einlagen vollständig zurück.

Allerdings kommt das Geld nicht vom isländischen Staat, sondern von der Bundesregierung. Die gewährt dem isländischen Einlagensicherungsfonds einen Millionenkredit. Der kann damit dann die deutschen Kaupthing-Kunden auszahlen.

Dass so viele deutsche Anleger bei der Kaupthing-Bank Geld deponiert hatten, lag an der aggressiven Werbung der Isländer. Der deutsche Ableger des Geldinstituts hatte mit besonders hohen Zinsen sein Tagesgeldkonto angepriesen. So warb die Bank mehr als 300 Millionen Euro von deutschen Sparern ein. Dann allerdings erwischte Kaupthing die Finanzkrise. Das Institut brach zusammen und wurde verstaatlicht – wie viele andere isländische Banken auch. Seitdem warten die Anleger darauf, ob sie ihr Geld je wiedersehen.

Island steht am Rande des Staatsbankrotts

Die Auszahlung der Einlagen an die deutschen Anleger könne auch jetzt allerdings noch „eine gewisse Zeit dauern“, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums. Organisiert werde das Ganze vom isländischen Einlagensicherungsfonds. Der wäre zwar auch so für Guthaben bei Kaupthing eingesprungen, schützt aber nur Einlagen bis 20887 Euro.

Die kleine Inselnation Island ist wie kaum ein anderes Land von der Finanzkrise betroffen und bewegt sich am Rande des Staatsbankrottes. Die Banken hatten viel Geld im Ausland investiert. Sie spekulierten dabei mit Summen, die die Wirtschaftsleistung des Staates um ein Vielfaches überstiegen. Das rächte sich in der Krise: Der Staat musste einspringen – und geriet selbst ins Wanken. Nun bekommt Island Milliardenhilfen vom Internationalen Währungsfonds und von mehreren skandinavischen Ländern.

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