Kartellamt leitet Verfahren gegen Ölmultis ein
Jetzt müssen die großen Mineralölkonzerne sich verteidigen: das Bundeskartellamt hat nun ein Verfahren wegen Wettbewerbsbehinderung eingleitet.
Bonn - Das Bundeskartellamt hat Verfahren gegen die fünf großen Mineralölunternehmen BP/Aral, Esso, Jet, Shell und Total eingeleitet. Grund sei der Verdacht auf Behinderung freier Tankstellen, teilten die Wettbewerbshüter am Mittwoch in Bonn mit.
Es lägen eine Reihe von Beschwerden freier Tankstellen über die Preisforderungen der fünf Konzerne vor. Die freien Tankstellen sind auf die Belieferungen aus den Raffinerien der großen Fünf angewiesen. In mehreren Fällen soll freien Tankstellen Otto- und Dieselkraftstoff zu Preisen verkauft worden sein, die über den Preisen liegen, die die marktbeherrschenden Mineralölkonzerne von ihren eigenen Endkunden an der Tankstelle gefordert haben.
Zudem sollen die großen Mineralölunternehmen in anderen Fällen an verschiedenen Tankstellen Treibstoff zu Preisen angeboten haben, die unterhalb des Einstandspreises liegen.
"Solchen Verdachtsmomenten gehen wir konsequent nach", erklärte der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt. "Die freien Tankstellen müssen zu fairen Bedingungen beliefert werden, um dem Oligopol der großen Fünf Wettbewerb machen zu können."
Der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" hatte Mundt zum Vorgehen seines Hauses gesagt: "Das ist ein Beitrag, um den Wettbewerb durch die freien Tankstellen gegenüber dem Oligopol zu stärken."
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