Kanada hebt zahlreiche Vergeltungszölle gegen USA auf

Kanada hatte im Handelsstreit mit den USA zurückgekämpft - war aber auch ohne Deal mit Trump geblieben. Nun will Ottawa offenbar guten Willen zeigen. Der Premier bedient dafür eine Eishockey-Metapher.
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Zeichen des guten Willens: Kanadas Premier Carney
Zeichen des guten Willens: Kanadas Premier Carney © Adrian Wyld/The Canadian Press/AP/dpa
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Ottawa

Inmitten schwieriger Verhandlungen über ein umfassendes Abkommen mit den USA hebt die kanadische Regierung zahlreiche Vergeltungszölle auf. Ab dem 1. September werde das Land seine Zölle unter anderem für Agrarprodukte, Konsumgüter und Maschinen angleichen, teilte Premierminister Mark Carney auf einer Pressekonferenz in Ottawa mit. Mit der Lockerung der Zölle hofft Carneys Regierung, neuen Schwung in die festgefahrenen Gespräche über ein strategisches Abkommen mit der Trump-Regierung zu bringen.

Carney betonte, Kanadas Zugang zum US-Markt sei derzeit vergleichsweise gut und 85 Prozent des bilateralen Handels liefen bereits zollfrei. "Während wir an der Lösung offener Handelsfragen mit den Vereinigten Staaten arbeiten, ist es wichtig und unerlässlich, dass wir alles tun, um diesen einzigartigen Vorteil für kanadische Arbeitnehmer und kanadische Unternehmen zu erhalten.", sagte Carney. "Wir haben derzeit den besten Deal weltweit." Strafzölle auf US-Autos sowie auf Stahl und Aluminium bleiben jedoch in Kraft.

Carney: Keine Prügelei mehr - Zeit, Tor zu schießen

Die Entscheidung fiel einen Tag nach einem Telefonat zwischen Carney und US-Präsident Donald Trump, das die Regierung als "konstruktives Gespräch" bezeichnet hatte. Ottawa und Washington verhandeln seit Monaten über ein Abkommen, das wirtschaftliche und sicherheitspolitische vereinen soll - bisher ergebnislos. 

Dass er für eine Einigung mit Trump nun kusche, wollte Carney nicht stehen lassen - und bediente sich einer Eishockey-Metapher: Es gebe in manchen Spielen die Notwendigkeit, früh Zeichen zu setzen, die Ellenbogen auszufahren und seinen Gegnern einen mitzugeben. Dies habe Kanada erfolgreich getan. Nun sei es aber an der Zeit, sich den Puck zuzuspielen, um in schließlich im Tor unterzubringen. 

Kanada hatte den von Trump initiierten Handelskrieg mit scharfen Maßnahmen beantwortet. Das nachbarschaftliche Verhältnis beider Länder ist seit Monaten angespannt - auch weil Trump immer wieder damit kokettiert hatte, Kanada annektieren zu wollen. Von dieser Rhetorik war aus dem Weißen Haus zuletzt immer weniger zu hören.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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