Jetzt streiken die Piloten

Der erste Streik ist noch nicht überstanden, da drohen den Passagieren der Lufthansa neue Flugausfälle. Nach der Tarifeinigung für das Bodenpersonal könnten nun die Piloten streiken – vielleicht schon diese Woche.
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Schon wieder drohen Flugausfälle.
dpa Schon wieder drohen Flugausfälle.

Der erste Streik ist noch nicht überstanden, da drohen den Passagieren der Lufthansa neue Flugausfälle. Nach der Tarifeinigung für das Bodenpersonal könnten nun die Piloten streiken – vielleicht schon diese Woche.

MÜNCHEN/FRANKFURT Dabei geht es zum einen um die Flugkapitäne der Lufthansa-Töchter Cityline und Eurowings. Sie haben bereits in einer Urabstimmung für unbefristeten Streik gestimmt. Grund: Die Lufthansa bietet ihnen im laufenden Tarifstreit zu wenig Geld. „Wir warten auf ein besseres Angebot“, sagte Markus Kirschneck der AZ, Sprecher der Pilotengewerkschaft Cockpit. „Aber bislang bewegt sich gar nichts.“ Ein neuer Streik werde deshalb immer wahrscheinlicher.

Bereits im Juli hatten die 1100 Eurowings- und Cityline-Piloten für 36 Stunden die Arbeit niedergelegt. Über 1000 Flüge fielen aus. Diesmal könnte es noch schlimmer werden – nicht nur, weil der Streik unbefristet wäre. Hinzu kommt: Jetzt denken auch die 3500 Piloten der Konzernmutter an einen Warnstreik.

Hintergrund: Die Kapitäne fordern von der Lufthansa die Einrichtung einer übergeordneten Personalvertretung, „einer Art Gesamtbetriebsrat für Piloten“, erläutert Kirschneck. Die Lufthansa stellt sich aber quer. „Wir kommen da nicht weiter.“ Um Druck zu machen, sei man zum befristeten Streik entschlossen. Der Zeitpunkt hänge von der Entscheidung der Tarifkommission ab. „Es ist aber gut möglich, dass der Ausstand noch diese Woche kommt.“

Die Lufthansa kämpfte derweil am Wochenende noch mit den Folgen des Streiks beim Bodenpersonal. Obwohl die Beschäftigten wieder normal arbeiteten, fielen bundesweit 130 Flüge aus. Heute könnten es ähnlich viele sein. Denn viele Maschinen müssen noch gewartet werden. „Die Wartung lag eine Woche lang still“, so Frank Riegler von der Gewerkschaft Verdi zur AZ. Den Rückstau müssten die Beschäftigten nun aufarbeiten. Viele Wartungstechniker tun das mit einem Grummeln im Bauch. Sie sind sauer über den 7,4-Prozent-Abschluss, dem Verdi zugestimmt hat. „Gerade die Techniker hatten sich mehr erwartet“, so Riegler. Einige erboste Verdi-Mitglieder riefen bereits die Beschäftigten auf, in der bevorstehenden Urabstimmung über den Abschluss das „Nein“ anzukreuzen. aja

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