Jain verteidigt Größe der Deutschen Bank

Fünf Jahre nach der Lehman-Pleite hat sich die Finanzindustrie nach Einschätzung von Deutsche-Bank-Chef Anshu Jain noch nicht endgültig von dem Schock erholt.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Frankfurt/Main - "Die Krise wirft einen langen Schatten", sagte Jain bei einer Bankentagung in Frankfurt.

Der Gegenwind für Banken sei weiterhin enorm. "Die Kosten für Rechtsstreitigkeiten sind beträchtlich gestiegen." Solche Auseinandersetzungen würden die Branche noch über Jahre beschäftigen. Auch Europa insgesamt habe bei der Lösung der Schuldenkrise noch viel Arbeit vor sich, urteilte Jain.

Zugleich verteidigte der Manager, der den Dax-Konzern seit Juni 2012 gemeinsam mit Jürgen Fitschen führt, den Wachstumskurs der Deutschen Bank. Die Zukunft werde sich entlang zweier Linien entscheiden: Größe oder Spezialisierung. Es zeichneten sich drei Geschäftsmodelle ab: Regionalbanken wie die deutschen Sparkassen, weltweit aktive Spezialinstitute und Universalbanken wie die Deutsche Bank. Die Größe und globale Ausrichtung der Deutschen Bank sei für die Exportnation Deutschland wichtig, betonte Jain: "Keine deutsche Bank ist so global wie wir, keine globale Bank ist so deutsch wie wir."

Zugleich seien weitere Fusionen in der Branche unausweichlich. Auch für die Deutsche Bank gebe es interessante Optionen. Konkrete Pläne gebe es derzeit aber nicht.

Damit Großbanken keine Gefahr für die Stabilität der gesamten Wirtschaft seien, brauche es klare Regeln, wie kriselnde Banken abgewickelt werden könnten, ohne dass dies zu Lasten der Steuerzahler gehe. Jain bekannte sich damit dazu, dass keine Bank mehr zu groß sein darf, um auch scheitern zu können ("too big to fail"). Dabei bedürfe es einheitlicher internationaler Regeln. Jain forderte, dass die staatlichen Regulatoren wieder stärker kooperieren.

Kritik an der Deutschen Bank übte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Georg Fahrenschon. Er stellte fest, dass es zu große Banken waren, die die Finanzkrise ausgelöst hätten. Für ihn hat sich seit der Lehman-Pleite vor fünf Jahren wenig daran geändert, dass sich Institute im Notfall auf staatliche Hilfe verlassen könnten.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.