Jagt Elena zum Teufel!

In der Datei werden auch Krankheitstage gespeichert. Susanne Stephan, AZ-Wirtschaftsredakteurin, über den Elektronischen Entgeltnachweis.
Elena ist allgegenwärtig, sie ist indiskret und sie ist gierig. Der Name der neuen zentralen Datenkrake steht für „Elektronischer Entgeltnachweis“. Die Arbeitnehmer- Informationen, die mit Elena seit Beginn des Jahres gesammelt werden, stellen alles in den Schatten, was Beschäftigte bisher an Zudringlichkeit erdulden mussten; sie lassen sich höchstens mit der geplanten Patientenkarte vergleichen.
Wie oft, wenn Sozialpolitiker daran gehen, Abläufe zu vereinfachen, ging auch bei Elena die Kontrollwut mit ihnen durch. Anstatt nur rudimentäre Einkommensdaten aufzulisten, soll Elena auch Krankheitstage und andere Daten festhalten.
Die Befürworter argumentieren mit hohen Sicherheitsstandards; nur der Sachbearbeiter im jeweiligen Amt soll Zugriff auf die Infos haben. Auch verspricht das Arbeitsministerium wegen der massiven Kritik leichte Nachbesserungen.
Es bleibt ein Grundübel von Elena: Überall, wo Menschen arbeiten, passieren Fehler, werden Daten geklaut, verschoben, missbraucht. Deswegen sollten wir Elena lieber heute als morgen zum Teufel jagen.