Italien gibt grünes Licht für alkoholfreien Wein

In Italien war alkoholfreier Wein lange ein Tabu: Traditionalisten fürchteten eine Verwässerung der italienischen Weinkultur. Nach langen Debatten ist der Weg für die inländische Produktion nun frei.
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Italienischen Wein gibt es künftig auch ohne Alkohol.
Italienischen Wein gibt es künftig auch ohne Alkohol. © picture alliance / dpa
Rom

Lange Zeit galt in Italien eine ungeschriebene Regel: Wein ohne Alkohol ist kein Wein. Doch nun öffnet sich das Land für die Produktion von entalkoholisiertem Wein. Finanz- und Landwirtschaftsministerium in Rom unterzeichneten ein Dekret, mit dem der steuerliche Rahmen für die inländische Produktion alkoholfreier Weine offiziell festgelegt wird. Die italienische Weinindustrie wartete mehrere Monate auf das endgültige grüne Licht dafür.

Seit 2021 gilt Wein, dem der Alkohol entzogen wurde, in der EU auch als Wein. Italien hatte sich lange Zeit gewehrt, diese Verordnung zu übernehmen. Traditionsbewusste Winzer fürchteten eine Verwässerung der italienischen Weinkultur. Auch Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida von der Rechtspartei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) sprach sich zunächst dagegen aus.

Klarer Rechtsrahmen fehlte seit einem Jahr

Vor gut einem Jahr jedoch die Kehrtwende: Italien reagierte auf die wachsende Beliebtheit von alkoholfreien und alkoholarmen Weinen (NoLo-Weinen - no and low alcohol) und machte den Weg für die Produktion von entalkoholisiertem Wein grundsätzlich frei. Ein klarer Rechtsrahmen dafür fehlte jedoch noch.

Das nun unterzeichnete Dekret schafft Klarheit bei Verbrauchssteuern, Genehmigungen und Vertrieb. Außerdem regelt es Zulassung, Lagerung sowie administrative Pflichten und Transportvorschriften für NoLo-Weine. Damit können Weingüter laufende Projekte konkretisieren. Lollobrigida erklärte, es eröffneten sich neue Chancen.

NoLo-Weine langfristiger Wandel

Vertreter der Weinindustrie begrüßten den Schritt ausdrücklich. Die Nachfrage nach Weinen mit geringerem Alkoholgehalt könne nicht länger als Modeerscheinung betrachtet werden, sondern als langfristiger Wandel.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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