Investieren für den Click ins Glück

Audio von Carbonatix
MÜNCHEN - Über acht Millionen Deutsche sind online auf Partnersuche. Die Auswahl ist groß: Es gibt über 2000 Internet-Treffs. Worauf Sie bei den Partnerbörsen achten sollten -und ein Vergleich...
Den Anfang machte ein Geburtstagsjux: Freunde von Henning Wiechers stellten mit dessen Hilfe ein anonymes Kontaktanzeigen-Profil ins Internet – und überraschten die junge Frau mit einem Album der Verehrer, die sich meldeten. Für den früheren Bundesliga-Handballer war’s der erste Kontakt mit einer Internet-Singlebörse. Heute betreibt er ein Vergleichsportal, das Singles den Weg zur richtigen Partnervermittlung weisen soll.
Über acht Millionen Deutsche, Österreicher und Schweizer tummeln sich jeden Monat auf Internet-Partnerbörsen, berichtet eine Studie von www.singleboersen-vergleich.de. Ende 2007 waren über 50 Millionen Menschen Mitglied bei einer Singlebörse. Die meisten von ihnen waren allerdings Karteileichen und besuchten ihren Online-Treffpunkt so gut wie nie.
Nur eine geringe Zahl der Partnerbörsen wird auf Dauer überleben
Noch kann (und muss) der Nutzer durch einen schier unendlichen Dschungel von Angeboten. Über 2000 Online-Treffs versprechen den Klick zum Glück. Viel mehr geht nicht, sagt Wiechers, und auch bei der Zahl der Nutzer sei das Ende der Fahnenstange erreicht. Eine Marktbereinigung ist überfällig, glaubt der Online-Unternehmer.
Die Zukunft gehöre den kostenpflichtigen Diensten, sagt er – also beispielsweise der computergestützten Analyse des Partnerwunschs. Im vergangenen Jahr ließen sich die Deutschen laut der Studie das Online-Dating bereits 163,6 Millionen Euro kosten, 18 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Wiechers kann die Investitionsfreude ins private Glück nur recht sein: Sein Singlebörsen-Vergleich lebt von den Provisionen, die die Anbieter so genannter Premium-Dienste zahlen, sobald ein Nutzer über Wiechers’ Seite auf ihren Auftritt gelangt und dort Angebote bucht.
Der Ex-Sportler arbeitet zurzeit daran, seinen Dienst international zu präsentieren. Nach dem deutschsprachigen Raum hat er das Angebot auf Italien, Frankreich und Spanien ausgeweitet. Er selbst hat sich allerdings noch nie online nach einer Partnerin umgesehen – und wird es so schnell wohl auch nicht tun. Er ist in festen Händen, sein Sohn gerade zehn Monate alt. sun
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