Insolvenzantrag: Strenesse zieht die Reißleine

Seit Jahren gehen beim renommierten Modehersteller Strenesse die Umsätze zurück und die Verluste steigen. Nun hat die Geschäftsführung einen Insolvenzantrag gestellt.
von  dpa

Seit Jahren gehen beim renommierten Modehersteller Strenesse die Umsätze zurück und die Verluste steigen. Nun hat die Geschäftsführung die Reißleine gezogen und Insolvenzantrag gestellt. In Eigenverwaltung soll das Unternehmen nun saniert werden.

Nördlingen – Der angeschlagene Modehersteller Strenesse hat nach hohen Verlusten einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Grund für diesen Schritt seien drückende Altlasten, die die Sanierung des Unternehmens behinderten, teilte Strenesse am Mittwoch in Nördlingen mit. Der Sanierungsexperte Michael Pluta wurde in den Vorstand des Unternehmens berufen, um die Restrukturierung zu begleiten.

Der Geschäftsbetrieb gehe uneingeschränkt weiter, erklärte Vorstandschef Luca Strehle. Das Nördlinger Amtsgericht bestätigte, dass das vorläufige Insolvenzverfahren angeordnet wurde. Strenesse befindet sich bereits seit langem in finanziellen Schwierigkeiten, schreibt seit Jahren tiefrote Zahlen bei schwindendem Umsatz und stand erst im Februar vor der Zahlungsunfähigkeit.

Damals hatten die Inhaber einer Zwölf-Millionen-Euro-Schuldverschreibung nach einer neunstündigen Marathonsitzung entschieden, dass Strenesse drei Jahre Luft bekommt und das Geld erst 2017 zurückzahlen muss. In der Zwischenzeit sollte ein Sanierungsplan inklusive Personalabbau umgesetzt werden. Das Unternehmen zeigte sich daraufhin optimistisch, wieder die Gewinnzone erreichen zu können.

Im Geschäftsjahr 2015/16 (31. Mai) werde wieder ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erwartet, kündigte die Strenesse AG nach der Gläubigerversammlung an. Von der Insolvenz sind mehr als 350 Beschäftigte betroffen.

 

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