Infineon profitiert vom schwachen Euro

Der Halbleiterkonzern startet etwas besser als erwartet ins neue Geschäftsjahr und erhöht die Prognose - das liegt aber vor allem an Währungseffekten. Die Nachfrage bleibt schwach.
von  dpa
Dunkle Wolken über der Fabrikbaustelle von Infineon in Dresden. Der Halbleiterkonzern profitiert vom schwachen Euro, doch potenzielle Zollkonflikte machen Sorgen. (Archivbild)
Dunkle Wolken über der Fabrikbaustelle von Infineon in Dresden. Der Halbleiterkonzern profitiert vom schwachen Euro, doch potenzielle Zollkonflikte machen Sorgen. (Archivbild) © Robert Michael/dpa

Infineon ist etwas besser als erwartet durch das schwierige erste Quartal seines neuen Geschäftsjahres gekommen. Dennoch sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8 Prozent auf 3,4 Milliarden, weil die Nachfrage in allen wichtigen Bereichen schwächelte, wie der Konzern mitteilte. Der Gewinn stürzte im Vergleich zum Vorjahresquartal um mehr als die Hälfte auf 246 Millionen Euro ab, immerhin stand aber nicht erneut ein Verlust wie im vierten Geschäftsquartal 2024. 

Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres, das bei Infineon von Oktober bis September läuft, erwartet der Konzern Rückenwind durch den schwachen Euro und erwartet daher nun höhere Umsätze. Statt zu sinken, sollen die Erlöse nun stabil bleiben oder sogar leicht steigen. Hintergrund ist, dass weite Teile des Geschäfts in Dollar abgewickelt werden; ist dieser im Vergleich zum Euro mehr wert, gilt das auch für die Umsätze. Der Euro hatte zuletzt an Wert gegenüber dem Dollar verloren. 

"In einem schwachen Marktumfeld hat sich Infineon gut behauptet und das erste Quartal leicht besser als erwartet abgeschlossen", sagte Infineon-Chef Jochen Hanebeck. Für das laufende Geschäftsjahr geht er weiter davon aus, dass sich die Nachfrage nach einer Korrektur der Lagerbestände bei den Kunden schrittweise erholen wird. Infineon litt zuletzt unter den Nachwirkungen der Chipkrise. Damals hatten Kunden ihre Lager sehr stark befüllt, um sich gegen Lieferengpässe zu wappnen. Seit keine Lieferengpässe mehr drohen, bauen die Kunden diese Bestände aber wieder ab und bestellen entsprechend weniger.

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