IG Metall will Stahlgipfel: "Geht um Tausende Arbeitsplätze"

ArcelorMittal verwirft Pläne für eine klimaneutrale Stahlproduktion in Bremen und Eisenhüttenstadt. Die IG Metall reagiert mit scharfer Kritik - und fordert die Bundesregierung zum Handeln auf.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
So schnell wie erhofft wird deutscher Stahl nicht grün, das heißt ohne CO2-Ausstoß, hergestellt. (Symbolbild)
So schnell wie erhofft wird deutscher Stahl nicht grün, das heißt ohne CO2-Ausstoß, hergestellt. (Symbolbild) © Sina Schuldt/dpa
Frankfurt/Main

Die IG Metall kritisiert den Stahlkonzern ArcelorMittal scharf für seine Pläne, die Werke in Bremen und Eisenhüttenstadt nicht auf eine klimafreundlichere Produktion umzustellen. "Diese Entscheidung ist strategisch kurzsichtig, unternehmerisch falsch und mit Blick auf die Beschäftigten wie auch auf die gesamtgesellschaftlichen Folgen in höchstem Maße unverantwortlich", sagte Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der Gewerkschaft.

Der klimaneutrale Umbau der Stahlindustrie sei ein Jahrhundertprojekt. "Es geht um die Zukunft von tausenden Arbeitsplätzen in Bremen und Eisenhüttenstadt." Die Beschäftigten hätten sich darauf eingelassen, die Politik stelle Förderungen in Milliardenhöhe bereit und der Strompreis bewege sich in die richtige Richtung. "Die einzigen, die die Nerven verlieren und wackeln, sind die Manager von ArcelorMittal", kritisierte Kerner. Die Bundesregierung müsse umgehend einen Krisengipfel für die Stahlindustrie einberufen. 

Rückschlag für Erreichen der Klimaziele

ArcelorMittal will die Umstellung auf "grüne" Stahlproduktion in Bremen und Eisenhüttenstadt nicht weiter verfolgen. Gemeint ist der Umstieg von Kohle als Energiequelle auf Wasserstoff, der künftig aus erneuerbaren Energien wie Windkraft oder Solarstrom gewonnen wird. Damit verzichtet der Konzern auf 1,3 Milliarden Euro staatlicher Fördergelder. Selbst mit Subventionierung sei das Vorhaben nicht wirtschaftlich, hatte ArcelorMittal erklärt.

Für die Bundesregierung ist die Entscheidung ein Rückschlag beim Umbau der Industrie. Die Stahlbranche ist einer der größten CO₂-Emittenten in Deutschland und spielt eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Klimaziele. 

IG-Metall-Vize Kerner forderte grundlegende Unterstützung für die Stahlindustrie. "Es ist inakzeptabel, dass Frankreich durch einen politisch subventionierten Industriestrom Fakten schafft, während Deutschland umständlich nach europakonformen Lösungen sucht. Stahl muss auch bei uns zur Chefsache werden."

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.