IG Metall orientiert sich am öffentlichen Dienst

Die IG Metall orientiert sich in der laufenden Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie am Verhandlungsergebnis des öffentlichen Dienstes.
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Die IG Metall orientiert sich in der laufenden Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie am Verhandlungsergebnis des öffentlichen Dienstes.

Berlin - "Ich finde, Verdi hat eine gute Arbeit gemacht", sagte Gewerkschaftschef Berthold Huber dem "Handelsblatt". Der Abschluss im öffentlichen Dienst führe in einem Jahr zu Lohnerhöhungen von 4,9 Prozent, rechnete er vor. "Das ist auch nach den Maßstäben der IG Metall ordentlich bis ambitioniert", urteilte er. Daher sei der Abschluss Messlatte und Ansporn für die Gewerkschaft.

Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser hatte am Samstag die IG Metall vor einer Eskalation gewarnt. Die Gewerkschaft solle "nicht kaputtmachen, was über Jahre aufgebaut wurde. Ein Arbeitskampf wäre ein Rückschritt", sagte er der "Stuttgarter Zeitung". "Im Verhältnis der Tarifparteien zueinander könnte es einen Knacks geben."

Der in der Krise vorgenommene Schulterschluss sei die größte Stärke der deutschen Wirtschaft, sagte Kannegiesser. Doch reite die Gewerkschaft momentan "auf einer düsteren Stimmungswolke". Gleichwohl kündigte er zur nächsten Verhandlungsrunde bis Ende April ein Lohnangebot an. "Wenn wir nicht wieder polemisch angegriffen werden und das Ganze hochgepusht wird, sollte man innerhalb der Friedenspflicht ein Angebot machen. Das gehört sich einfach so."

Huber warnte die Arbeitgeber davor, den Erwartungsdruck zu unterschätzen. "Wenn es sein muss, geht die IG Metall einer Auseinandersetzung nicht aus dem Weg," drohte er indirekt mit Streik. Er rate den Arbeitgebern, es mit dem Taktieren nicht zu übertreiben, sagte Huber. "Die IG Metall ist selbstbewusst in diese Verhandlungen hineingegangen, und so werden wir da auch wieder herauskommen".

Die IG Metall verlangt in der laufenden Tarifrunde - wie zuvor Verdi auch - 6,5 Prozent mehr Geld. Zudem will sie eine generell unbefristete Übernahme für alle Lehrlinge und mehr Mitspracherecht bei der umstrittenen Leiharbeit durchsetzen. Die Arbeitgeber haben für die insgesamt rund 3,6 Millionen Beschäftigten der Branche. bislang kein Angebot vorgelegt. Die Friedenspflicht läuft am 28. April ab, vorher sind Warnstreiks nicht zulässig. Der Verdi-Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst sieht Erhöhungen in Stufen von 3,5 Prozent und zweimal 1,4 Prozent bis Ende 2013 vor.

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