IG BCE fordert mehr Geld für Chemiebeschäftigte

Die Gewerkschaft Bergbau, Energie, Chemie (IG BCE) will sechs Prozent mehr Geld für die rund 550 000 Beschäftigten in der chemischen Industrie.
dpa |
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Hannover - Diese Forderung habe die 80-köpfige Bundestarifkommission einstimmig beschlossen, teilte die IG BCE in Hannover mit. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Der Arbeitgeberverband BAVC lehnte die Forderung ab: "Eine Entgelterhöhung von 6 Prozent ist nicht realistisch", sagte Hauptgeschäftsführer Wolfgang Goos.

Dagegen verwies IG BCE-Verhandlungsführer Peter Hausmann darauf, dass viele Unternehmen der Branche 2011 Rekordergebnisse vorgelegt hätten, die Aktionäre könnten sich über ordentliche Dividenden freuen. Vor diesem Hintergrund betonte er: "Die IG BCE streitet dafür, dass die Beschäftigten in der Chemieindustrie nicht mit Krümeln abgespeist werden. Wir wollen eine kräftige Tariferhöhung."

Der BAVC machte geltend, die Branche kämpfe derzeit gegen Stagnation. Der Tarifabschluss müsse der Konjunkturabschwächung und der Unsicherheit durch die Schuldenkrise Rechnung tragen. Goos räumte ein, dass 2011 für die Chemie ein erfolgreiches Jahr gewesen ist. Die Beschäftigten seien daran aber 2011 bereits mit dem höchsten Tarifabschluss von 4,1 Prozent beteiligt worden. "In der Chemie gibt es keinen Nachholbedarf", sagte Goos.

Die Verhandlungen beginnen - zunächst auf regionaler Ebene - am 17. April in Hessen. Die erste bundesweite Runde ist für den 7. Mai in Hannover angesetzt.

Neben einer Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen macht sich die Gewerkschaft für eine Weiterentwicklung des Tarifvertrages "Lebensarbeitszeit und Demografie" stark. Schwerpunkte dabei seien Entlastungsphasen im Alter und in besonderen Lebensphasen und attraktive Arbeitsbedingungen für Berufseinsteiger.

Hausmann erteilte Forderungen aus dem Arbeitgeberlager nach Arbeitszeitverlängerung und einer Abschaffung von Altersfreizeiten eine klare Absage. "Wir müssen einen ganz anderen Weg gehen", sagte er. "Wir müssen vielmehr mehr Erholzeiten haben, gerade für Ältere, damit sie bis 67 arbeiten können." Ein längeres Erwerbsleben sei anders nicht möglich. Nach dem geltenden Tarifvertrag haben Schichtarbeiter ab 55 Jahren und andere Arbeitnehmer ab 57 Jahren Anspruch auf 2,5 bezahlte Freistunden pro Woche, bei Schichtarbeitern sind es 3,5 Stunden. Dieses Modell will die IG BCE weiter entwickeln, der BAVC hält es nicht mehr für zeitgemäß.

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