Ifo-Chef: Weltwirtschaftskrise nicht auszuschließen

Die zwei größten Volkswirtschaften liefern sich im Handelsstreit einen Showdown. Welche Folgen hat das Machtspiel für Weltwirtschaft und Finanzmärkte?
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Containerschiff liegt im Hafen von Los Angeles. Wohin führt der von US-Präsident Trump losgetretene Zollkonflikt?
Containerschiff liegt im Hafen von Los Angeles. Wohin führt der von US-Präsident Trump losgetretene Zollkonflikt? © Etienne Laurent/FR172066 AP/AP/dpa
München

Nach Ansicht des Ökonomen Clemens Fuest ist eine Weltwirtschaftskrise wegen der von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle nicht auszuschließen. Die große Gefahr sei, dass sich der Protektionismus immer schneller ausbreitet, auch in China und Europa, sagte der Präsident des Ifo-Instituts in München in einem Interview der Süddeutschen Zeitung.

"Wenn alle in die falsche Richtung gehen, kann es zu einer großen Krise kommen", so Fuest. Während Trump gegenüber den meisten Staaten zunächst zurückrudert und Teile seiner Zusatz­zölle zumindest für 90 Tage aussetzt, geht er umso härter gegen Peking vor. Die USA verlangen inzwischen Zusatz­zölle in Höhe von 145 Prozent auf Einfuhren aus China, Peking will seinerseits 125 Prozent auf US-Waren erheben.

Für Fuest ist die Sache daher "nicht vom Tisch", die Eskalation mit China gehe weiter und die Unsicherheit bleibe bestehen. Eine besondere Gefahr sieht der Ökonom darin, dass die USA als wichtigste Wirtschaftsmacht der Welt gerade ihre Reputation als zuverlässiger Vertragspartner zerstörten. "Die Zinsen in den USA steigen, der Dollar fällt", sagte Fuest. "Ein Alarmsignal." Zwei Drittel der weltweiten Börsenkapitalisierung seien auf dem amerikanischen Aktienmarkt, der Dollar ist die weltweite Ankerwährung. "Wenn das alles kippt, hätte das unkalkulierbare Folgen."

Fuest hält es für möglich, dass der plötzliche Verfall der US-Staatsanleihen der Grund sei, aus dem Trump jetzt zurückgerudert ist. Daran könne man erkennen, dass Handlungsspielräume von Politikern begrenzt sind, "unter anderem durch die Macht der Finanzmärkte, und damit durch uns alle", so Fuest. "Wenn Regierungen sich vollkommen erratisch und destruktiv benehmen, dann entzieht man ihnen das Geld und das Vertrauen."

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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